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# taz.de -- American Football: Kein Anschluss unter dieser Nummer
> Football-Star Tom Brady bleibt im Zuge des NFL-Skandals „Deflate Gate“
> gesperrt – weil er sein Mobiltelefon zerstören ließ.
Bild: Trägt weiterhin bis Oktober eher Anzug als Trikot: Tom Brady.
So ein Smartphone ist ein fragiles Gerät, zumindest äußerlich. Das weiß
jeder, der seines schon mal hat fallen lassen – und dessen Handy-Display
anschließend spinnennetzgleich dutzende Risse zierten. Die Hardware bleibt
davon meistens unberührt. Wer ihr zu Leibe rücken will, muss sich schon
etwas anderes einfallen lassen. Oder jemanden engagieren, der die
Drecksarbeit für einen erledigt.
Auch Tom Brady, Star-Quarterback der New England Patriots, vierfacher
Super-Bowl-Gewinner und Ehemann von Gisele Bündchen, wollte sich die Hände
scheinbar nicht selbst schmutzig machen. Stattdessen soll er einen
Assistenten angewiesen haben, sein Smartphone ins Jenseits zu befördern,
zum Ärger der National Football League (NFL). Deren Commissioner Roger
Goodell wies am Dienstag Bradys Einspruch gegen eine Sperre von vier
Spielen zurück, die ihn ab Beginn der neuen Saison am 10. September bis zum
18. Oktober außer Gefecht setzt.
Die Strafe hatte die NFL als Reaktion auf das „Deflate-Gate“ verhängt, das
die Liga seit Januar in Atem hält. Damals hatten im Playoff-Halbfinale
gegen die Indianapolis Colts elf von zwölf Bällen weniger Luft als
zugelassen, obwohl sie vor der Partie von den Schiedsrichtern geprüft und
für gut befunden worden waren. In ihrer Untersuchung stellte die NFL
anschließend fest, dass der Quarterback, für den schlappe Bälle wohl
leichter zu fangen und zu werfen sind, zumindest davon gewusst haben muss.
Um mehr Licht ins Dunkel zu bringen, sollten die geschätzt 10.000
Textnachrichten auf Bradys Mobiltelefon ausgewertet werden. Der hat sich
dem zunächst verweigert, was mit Blick auf die Wahrung der Privatsphäre
noch verständlich anmutet. Um den 6. März herum, als der 37-jährige sich
mit den NFL-Ermittlern traf, sei das Handy dann zerstört worden, wie Brady
Commissioner Goodell Ende Juni gebeichtet hat.
„Er tat dies, obwohl er sich bewusst war, dass die Ermittler Zugang zu
seinen Text-Nachrichten verlangt hatten“, schrieb Goodell in der
20-seitigen Begründung, mit der die NFL den Einspruch des Football-Spielers
ablehnte. Da half ihm auch die Begründung nichts, er mache das immer so,
wenn er ein neues Telefon bekomme.
Auf welche Weise Bradys Smartphone das Zeitliche segnete, geht übrigens
nicht aus der NFL-Begründung hervor. Die New York Times hat ihre Leser
online bereits zum Kreativwettbewerb aufgerufen - „How would you destroy
your cellphone?“ Tom Brady hat da bestimmt eine Idee.
29 Jul 2015
## AUTOREN
Ronny Müller
## TAGS
Tom Brady
NFL
American Football
Boston
Tom Brady
Super Bowl
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