| # taz.de -- Nach Ausschreitungen in Dresden: Sachsens Regierung „beschämt“ | |
| > Nach der Gewalt von Neonazis ist die Lage vor dem Zeltlager für | |
| > Flüchtlinge derzeit ruhig. In der Nacht sollen weitere Menschen dort | |
| > ankommen. | |
| Bild: Am Freitagabend waren erste Flüchtlinge in dem Camp angekommen. | |
| Dresden dpa | Nach gewalttätigen Ausschreitungen bei einer | |
| NPD-Demonstration gegen Asylbewerber in Dresden sind die Flüchtlinge nach | |
| Ansicht des sächsischen Innenstaatssekretärs Michael Wilhelm sicher. „Die | |
| Sicherheit ist gewährleistet. Die Bereitschaftspolizei ist vorbereitet“, | |
| sagte er am Samstag nach einem Besuch in dem Camp. | |
| Am Freitagabend war es bei einer NPD-Demonstration gegen Asylbewerber zu | |
| Ausschreitungen gekommen. „Die Ereignisse waren beschämend“, sagte Wilhelm. | |
| Zwar hätten rund 200 Menschen die Menschen willkommen geheißen. Eine andere | |
| große Gruppe habe sich aber nicht so aufgeführt, „wie wir das erwarten“. | |
| In der Nacht zum Sonntag sollen weitere Flüchtlinge ankommen. 300 Menschen | |
| würden erwartet, sagte Wilhelm am Samstag. Aktuell hielten sich dort | |
| bereits 470 Flüchtlinge auf. Ob die angekündigte Zahl von 1.100 erreicht | |
| werde, könne er nicht sagen. „Wir müssen sehen, wie viele Bewerber am Abend | |
| noch kommen und was in der nächsten Woche passiert.“ Dem Deutschen Roten | |
| Kreuz zufolge sollte das Camp am Abend die volle Kapazität erreichen. | |
| Bei den Krawallen am Freitagabend waren laut Polizei zwei Frauen im Alter | |
| von 15 und 25 Jahren sowie ein 60-Jähriger verletzt worden. Nach den | |
| Kundgebungen von NPD und Gegendemonstranten seien Kunststoff- und | |
| Glasflaschen sowie Pyrotechnik geflogen. Die Polizei, die mit etwa 50 | |
| Beamten die Demonstrationen mit zusammen rund 550 Teilnehmern absicherte, | |
| setzte Pfefferspray ein, um beide Gruppen zu trennen. Ein 25-Jähriger, der | |
| eine Verkehrswarnbake geworfen hatte, wurde vorübergehend festgenommen. | |
| Schon am Donnerstagabend waren Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes von | |
| Asylgegnern beim Aufbau der Zelte behindert und in einem Fall auch bedroht | |
| worden. Wilhelm zufolge ist die Zeltstadt sicher. „Die Bereitschaftspolizei | |
| ist vorbereitet“, sagte er. | |
| Sachsens Regierung sowie die Parteien verurteilten die Gewalt. | |
| „Angegriffene DRK-Mitarbeiter und Körperverletzungen gegenüber Menschen, | |
| die Flüchtlinge willkommen heißen, sind nicht hinzunehmen. Hier werden | |
| Grenzen überschritten“, sagte Staatskanzleichef Fritz Jaeckel (CDU). | |
| „Diejenigen, die das tun, werden wir unerbittlich verfolgen und zur | |
| Rechenschaft ziehen.“ Er appellierte an die Dresdner, die Flüchtlinge | |
| willkommen zu heißen: „Zeigen Sie Menschlichkeit!“ | |
| 25 Jul 2015 | |
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