Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Google reagiert auf Aufschrei: Karte mit Flüchtlingsheimen gelösc…
> Die Vorwürfe auf Facebook und Twitter haben gewirkt: Google hat die
> rechte Karte mit Flüchtlingsunterkünften jetzt endlich unzugänglich
> gemacht.
Bild: Sehr gut: Die Seite „Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft“ ist …
BERLIN taz | Der Aufschrei im Netz gegen die Karte „Kein Asylantenheim in
meiner Nachbarschaft“ war erfolgreich: Google hat die Karte, die mit dem
Tool MyMap erstellt wurde, jetzt gelöscht. In den letzten Tagen hagelte es
in den sozialen Netzwerken Aufforderungen, die Karte aus dem Verkehr zu
ziehen. Fremdenfeindliche Aktivisten hatten dort Adressen von
Flüchtlingsunterkünften in ganz Deutschland eingetragen. Somit könnte die
Karte „eine Art Reiseroute für rassistische Gewalttäter“ werden, hatte
Robert Lüdecke von der gegen Rassismus engagierten Amadeu-Antonio-Stiftung
sich geäußert.
[1][Hunderte von Flüchtlingsunterkünften in ganz Deutschland waren auf der
Karte rot markiert], sogar einzelne Wohnungen, die für Asylsuchende
angemietet worden waren. Google wurde vor allem auch dafür kritisiert, dass
es so lange dauerte, die Karte darauf zu überprüfen, ob sie „gegen die
Richtlinien des Konzerns“ verstößt. Offenbar war die Karte schon seit
sieben Monaten online zu finden, genug Zeit sich mit dieser Frage zu
beschäftigen, gab es also.
Die Initiatoren der Karte stehen nach eigenen Angaben der Partei „Der
Dritte Weg“ nahe. Sie wollten damit auf einen angeblich drohenden
„Volkstod“ hinweisen, wie der Evangelische Pressedienst am Freitag
verlauten ließ. Auf Website der Partei war wohl nicht nur die Karte bei
MyMap beworben worden, sondern auch ein Leitfaden dazu, wie „die Errichtung
eines Asylantenheims verhindert“ werden kann, angeboten. Aktuell ist aber
auch die Homepage der Partei nicht auffrufbar.
„Der Dritte Weg“ taucht in den Verfassungsschutzberichten von
Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg aus dem Jahr 2014 auf. [2][Laut
dem NRW-Bericht] sei die Partei „an das Gedankengut der
nationalsozialistischen Partei NSDAP“ angelehnt. Sie würde sich
schwerpunktmäßig mit dem Thema Asylpolitik beschäftigen und sei dabei
„betont fremdenfeindlich“ ausgerichtet.
Während der letzten Tage ist [3][laut einem Bericht des Bayrischen
Rundfunks] eine identische Karte bei Google aufgetaucht, die sich nur durch
den Titel und die Stoßrichtung von der rechten Karte unterschied. „Helft
mit! Helft Menschen in Not!“ habe der Titel darüber gelautet. Dem Bericht
zufolge wurde die Karte mit den Daten der rechten Karte erstellt – und
konnte im Grunde genau für dieselben Zwecke genutzt werden. Deshalb löschte
Google auch diese Karte.
Wie Google in Zukunft mit ähnlichen Fällen umgehen könnte, bleibt offen.
17 Jul 2015
## LINKS
[1] /Rechte-Karte-mit-Fluechtlingsunterkuenften/!5213639
[2] https://www.mik.nrw.de/fileadmin/user_upload/Redakteure/Verfassungsschutz/D…
[3] http://www.br.de/puls/themen/welt/google-map-verzeichnet-asylbewerberunterk…
## AUTOREN
Juliane Fiegler
## TAGS
Flüchtlinge
Google
Rechtsextremismus
Google
Schwerpunkt Rassismus
Google
## ARTIKEL ZUM THEMA
Neue Mutterfirma für Suchmaschine: Google gehört jetzt zum Alphabet
Google soll unter das Dach einer neuen Mutterfirma schlüpfen. Die
hochprofitable Kernsparte wird damit von riskanten Vorhaben wie
Roboter-Autos entkoppelt.
Eklat beim Saisonauftakt in Russland: „Affe“-Rufe und Stinkefinger
Beim Saison-Auftaktspiel in der russischen Premier League gab es
rassistische Beleidungen von den Moskauer Fußballfans – und eine rote Karte
für Frimpong.
Rechte Karte mit Flüchtlingsunterkünften: Wie eine Anleitung zur Gewalt
Auf einer Karte listet die rechtsextreme Partei „Der dritte Weg“ deutsche
Flüchtlingsunterkünfte auf. Google lässt sich Zeit mit der Prüfung.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.