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# taz.de -- Machtkampf in der AfD-Spitze: Ohne Lucke, ohne Petry
> Führungskrise bei den Rechtskonservativen. Um den Streit an der
> Parteispitze zu beenden, kommt aus Bayern ein radikaler Vorschlag zur
> Rettung der Partei.
Bild: Um die Führungsposten bei der AfD wird heftig gestritten
BERLIN dpa | Mit einer kompletten Erneuerung der Führungsspitze soll die
Spaltung der AfD in eine liberal-konservative und eine rechtsnationale
Partei verhindert werden. Ein entsprechender Vorschlag des bayerischen
Landesvorsitzenden Andre Wächter wurde am Samstag bei einem Treffen einiger
Landesvorsitzender und Vertreter der Alternative für Deutschland in
Würzburg mit großer Mehrheit angenommen. Er sieht vor, dass bei der Neuwahl
des Bundesvorstandes im Juni weder Parteigründer Bernd Lucke noch die
Co-Vorsitzende Frauke Petry für einen Führungsposten kandidieren sollen.
Lucke könnte sich mit dieser Idee nach eigenen Angaben anfreunden. Er sagte
der Deutschen Presse-Agentur am Montag: „Ich würde mich einer solchen
Lösung nicht verschließen, wenn es dem Wohl der Partei dient.“
Voraussetzung sei aber, dass auch keiner der anderen Kontrahenten für den
neuen Bundesvorstand kandidiere. Für Lucke zählen dazu neben Frauke Petry
auch der Brandenburger AfD-Chef Alexander Gauland, der Vorsitzende der AfD
in Nordrhein-Westfalen, Marcus Pretzell, sowie der frühere BDI-Präsident
Hans-Olaf Henkel, Bernd Kölmel und Ulrike Trebesius.
Petry, die selbst Vorsitzende des sächsischen AfD-Landesverbandes ist,
äußerte sich ablehnend. Sie verstehe zwar den Wunsch der Parteikollegen
nach Ruhe. Die von Wächter organisierte Veranstaltung sei aber
unabgestimmt.
Petry und Lucke hatten am vergangenen Freitag beide erklärt, sie wollten
nicht mehr zusammenarbeiten. Am 13. Juni soll auf einem
Delegiertenparteitag in Kassel einen neuer Bundesvorstand gewählt werden.
Neben persönlichen Rivalitäten geht es bei dem Streit in der Führungsspitze
der 2013 gegründeten Euroskeptiker-Partei auch um die künftige politische
Ausrichtung. Lucke hatte sich zuletzt mehrfach über mangelnde Abgrenzung zu
Rechtsradikalen beklagt. Gauland wiederum warf Lucke vor, er versuche, die
AfD gegen den Willen vieler Mitglieder zu einer wirtschaftsliberalen Partei
des gehobenen Bürgertums zu machen.
„Ziel des Treffens in Würzburg war es, nach den Turbulenzen der vergangenen
Tage eine Spaltung der Partei zu verhindern“, sagte der bayerische
Landesvorsitzende Wächter. Die Teilnehmer, die aus 13 der 16 Landesverbände
angereist seien, hätten entschieden, nun Ausschau zu halten nach möglichen
neuen Kandidaten. Er betonte: „Sicher, das ist kein formaler Beschluss,
sondern nur ein Meinungsbild, eine Empfehlung für unsere Delegierten.“
25 May 2015
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Schwerpunkt AfD
Parteitag
Frauke Petry
Bernd Lucke
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