# taz.de -- Streit um Stromtrassen-Führung: Gabriel lässt Seehofer abblitzen | |
> Bayerns Ministerpräsident will den Suedlink aus seinem Hoheitsgebiet | |
> heraushalten. Wirtschaftsminister Gabriel hält davon nichts – verspricht | |
> nun aber mehr Erdkabel. | |
Bild: Was haben die Bayern bloß? Ist doch schön | |
BERLIN dpa | Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hat den | |
bayerischen Vorschlag zur Verlegung der geplanten Nord-Süd-Stromtrasse nach | |
Hessen und Baden-Württemberg zurückgewiesen. CSU-Chef Horst Seehofer hatte | |
gefordert, [1][den sogenannten Suedlink] nach Westen zu verschieben, was | |
Bayern entlasten, die Nachbarländer aber deutlich stärker belasten würde. | |
„Jedenfalls glaube ich, dass wir jetzt schon der bayerischen | |
Staatsregierung einige Vorschläge gemacht haben, die dazu führen, dass die | |
Belastungen reduziert werden“, sagte der fachlich zuständige Vizekanzler am | |
Sonntag in der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. | |
Man versuche bereits, die Trassen stärker auf bestehende Trassen zu | |
verlegen oder Erdkabel anzubieten, sagte Gabriel. „Aber was nicht geht, ist | |
zu sagen: Bei uns bitte nichts, alles nach Hessen und Baden-Württemberg. | |
Das wird niemand akzeptieren.“ | |
Gabriel erinnerte zudem daran, dass Seehofer die derzeitigen Pläne im | |
Bundesrat mit beschlossen hatte. Auch die beiden betroffenen Länder sehen | |
nicht ein, warum sie zugunsten Bayerns mehr Lasten schultern sollten. „Wir | |
haben eine gemeinsame Verabredung, und die muss auch gelten“, sagte Hessens | |
Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) im ZDF. Baden-Württembergs | |
Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) hatte die bayerischen Vorschläge | |
[2][zuletzt ebenfalls massiv kritisiert] und Seehofer im Spiegel | |
verdächtigt, auf eine „klammheimliche Verlängerung der Laufzeiten von | |
Kernkraftwerken“ zu setzen. | |
Seehofers Agieren ist vor allem durch den Druck von Anwohnern der geplanten | |
Trasse motiviert. Deren Kritik richtet sich vor allem [3][gegen die | |
oberirdische Kabelführung]. Gabriel hält deshalb nun „wesentlich mehr | |
Erdkabel für nötig“. Allerdings liegen die Kosten dafür weitaus höher. | |
Gabriel argumentierte aber: „Die Technik hat sich in den letzten Jahren | |
deutlich verbessert.“ | |
Die rund 800 Kilometer lange Suedlink-Verbindung soll ab dem Jahr 2022 | |
Windstrom von Schleswig-Holstein bis nach Bayern und Baden-Württemberg | |
transportieren. | |
25 May 2015 | |
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[2] http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/stromtrasse-in-bayern-interview-m… | |
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