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# taz.de -- Flüchtlingskrise in Südostasien: Myanmar holt erste Boote zurück
> Die Marine von Myanmar hat nach eigenen Angaben bei einem Einsatz über
> 200 Flüchtlinge gerettet. Über 3.000 treiben wohl noch in Booten vor den
> Küsten Südostasiens.
Bild: Flüchtlinge aus Myanmar vor der Küste der indonesischen Provinz Aceh.
SITTWE/KUALA LUMPUR afp/ap | In der Flüchtlingskrise in Südostasien beugt
sich Myanmar offenbar dem internationalen Druck: Die Marine des Landes, aus
dem tausende Bootsflüchtlinge kommen, rückte in der Nacht zum Freitag zu
einem ersten Rettungseinsatz aus und rettete vor der Küste mehr als 200
Flüchtlinge von einem Boot, wie ein Behördenvertreter der
Nachrichtenagentur AFP sagte.
In Südostasien treiben laut UN-Schätzungen noch mehr als 3.000
Bootsflüchtlinge vor den Küsten. Diese Zahl könne sogar noch höher liegen,
sagte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres. Er berief
sich auf Berichte von Medien und anderen Quellen.
Ein Patrouillenschiff habe am Donnerstag zwei Schiffe vor der myanmarischen
Küste entdeckt, sagte der Behördenvertreter aus dem westlichen Bundesstaat
Rakhine, der Heimat der politisch verfolgten Rohingya. An Bord eines
Schiffes waren den Angaben zufolge 208 Menschen, das andere war leer. Das
Boot wurde in den Hafen von Maungdaw gebracht, wo die Flüchtlinge mit
Lebensmitteln und Medikamenten versorgt und in einem provisorischen
Flüchtlingslager untergebracht wurden.
In den vergangenen Tagen waren in Indonesien, Malaysia und Thailand
tausende Menschen aus Myanmar und Bangladesch eingetroffen, tausende
weitere befinden sich teils seit Wochen auf See. Indonesien, Malaysia und
Thailand hatten Migranten auf mehreren Schiffen jedoch nur notdürftig
versorgt und dann wieder aufs Meer geschickt. Dieses Vorgehen wurde
international scharf kritisiert.
Am Mittwoch hatten Malaysia und Indonesien dann ihre Bereitschaft zur
vorübergehenden Aufnahme von Flüchtlingen erklärt. Am Donnerstag ordnete
Malaysias Regierungschef Najib Razak auch die Rettung von Bootsflüchtlingen
an. Auch Myanmar, von wo die Rohingya fliehen, kündigte an, Flüchtlingen
auf See nun helfen zu wollen.
Viele Bootsflüchtlinge vor Südostasiens Küsten gehören der Minderheit der
Rohingya aus Myanmar an. Als Muslime sind sie in dem mehrheitlich
buddhistischen Land systematischer Diskriminierung ausgesetzt. Die
Regierung bezeichnet die Rohingya als illegale Migranten aus dem
benachbarten Bangladesch und lehnte bislang jede Verantwortung für die
Volksgruppe ab. Auch aus Bangladesch fliehen viele Menschen vor Armut.
22 May 2015
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