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# taz.de -- Kindersport: Prima Pädolympia
> Der Rentnerverein IOC führt "Olympische Spiele der Jugend" ein - als
> moralisch-pädagogisches Trainingslager.
Bild: Die 10-jährige Dalia Soberanis bei einer Inline-Skating-Demonstration in…
GUATEMALA-STADT dpa/taz Einen Tag nach der Vergabe der Olympischen
Winterspiele 2014 an das russische Sotschi hat das Internationale
Olympische Komitee (IOC) eine weitere richtungweisende Entscheidung
getroffen. Von 2010 an werden so genannte "Olympische Spiele der Jugend"
veranstaltet. Auf der 119. Vollversammlung in Guatemala-Stadt wurde das
Olympia für 14- bis 18-Jährige im Zwei-Jahres-Rhythmus einstimmig
beschlossen. Der Ausrichter der ersten Jugendspiele im Sommer 2010 soll im
kommenden Februar bestimmt werden.
"Das ist eine einzigartige Gelegenheit, den Änderungen in der Gesellschaft
Rechnung zu tragen und das Überleben des Sports zu sichern", fand Jacques
Rogge. Der IOC-Präsident höchstselbst zeichnet verantwortlich für die Idee
der Kinder-Spiele. Beschlossen wurde eine Begrenzung der Teilnehmerzahl auf
3.000 Jugendliche für Sommer- und 1.000 für Winterspiele. Auch die Kosten
für den Veranstalter sind mit maximal 40 Millionen Dollar gedeckelt. So
soll der sonst übliche olympische Gigantismus verhindert werden.
Ansonsten wurden beim zweiten Sitzungstag vor allem Ämter verteilt: Eine
letzte Ehrenrunde im Gerontokratenverein sicherte sich Walther Tröger, der
als IOC-Mitglied bestätigt wurde. Neben Tröger bleiben 24 weitere
IOC-Mitglieder, darunter Joseph Blatter, der Präsident des
Fußball-Weltverbandes, René Fasel, Präsident des Eishockey-Weltverbandes,
und der Chef des Internationalen Eiskunstlauf-Verbandes, Ottavio Cinquanta,
in ihren Ämtern.
Nach seiner Wiederwahl versprach Tröger, "mein Wissen und meine Erfahrung
so lang wie möglich einzubringen". Das wird der 78-Jährige allerdings nur
noch zwei Jahre tun können, dann müssen er und sein reicher
Erfahrungsschatz dann doch altersbedingt ausscheiden. Einen deutschen
Nachfolger wird es dann nicht geben, das lassen die IOC-Regeln nicht zu.
Erfahren wie er ist, lobte Tröger anschließend sofort das neue,
pädolympische IOC-Projekt seines Chefs Rogge: "Ganz ehrlich, ich bin
skeptisch gewesen, aber wenn Rogge es schafft, den spielerischen Aspekt in
den Vordergrund zu stellen und nicht den Wettbewerbscharakter, halte ich
das für eine noble und wirkungsvolle Idee."
Zusammen mit Regierungen und Nationalen Olympischen Komitees sollen mehr
als 200 Millionen Schüler weltweit erreicht werden, um die zunehmende
Inaktivität unter den Jugendlichen zu bekämpfen. "Die körperliche und
mentale Gesundheit der Jugendlichen muss geschützt werden und wird bei
diesen Spielen im Vordergrund stehen", erklärte Rogge. Dem Belgier schwebt
eine Art moralisch-pädagogisches Trainingslager für Olympische Spiele vor.
7 Jul 2007
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Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
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