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# taz.de -- Gasstreit: Russland gewährt Gnadenfrist
> Weißrussland zahlt einen Teil seiner Energierechnung an Gazprom - und
> bekommt eine neue Drohfrist. Bis 10. August soll der Rest beglichen
> werden, sonst will Russland die Gaslieferung drosseln.
Bild: Verschafft sich eine Atempause im Gasstreit: Weißrusslands Diktator Alex…
MOSKAU reuters Der Gasstreit zwischen Russland und Weißrussland ist vorerst
beigelegt. Die Regierung in Minsk tilgte mit Ablauf der Frist am Freitag
einen ersten Teil ihrer Schulden und verhinderte so die angedrohte
Drosselung der Gasversorgung durch den russischen Staatskonzern Gazprom.
Der Monopolist bekräftigte aber seine Drohung, die Lieferungen nach
Weißrussland zurückzufahren, falls die restlichen Schulden nicht innerhalb
einer Woche beglichen würden. "Die nächste Frist läuft am 10. August um
10.00 Uhr ab", erklärte Gazprom.
Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte am Donnerstag
versprochen, die Schulden in wenigen Tagen zu begleichen. Bis Freitag
zahlte die Regierung in Minsk 190 Millionen Dollar an Gazprom. Damit stehen
noch 266 Millionen Dollar aus. "Wir erwarten, dass die Schulden vollständig
beglichen werden, und ebenso, dass neue Lieferungen voll bezahlt werden",
sagte Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow. Sollte Weißrussland seine
aktuellen Ausstände nicht binnen Wochenfrist begleichen, würde Gazprom
seine Gaslieferungen um 30 Prozent drosseln.
Lukaschenko warf der Führung in Moskau vor, die Schulden zu nutzen, um
Weißrussland zum Verkauf seiner profitabelsten Industriezweige zu drängen.
Russland wies die Anschuldigungen zurück. "Misstrauen Sie all jenen, die
sagen, dass Russland seine Rohstoffexporte nutzt, um andere Staaten zu
erpressen", sagte Außenminister Sergej Lawrow auf einer Konferenz auf den
Philippinen.
Die Europäische Kommission strich derweil eine Krisensitzung ihrer
Gasmarktexperten. Angesichts der über Nacht zwischen Vertretern beider
Seiten erreichten Einigung sei ein solches Treffen nicht mehr nötig,
erklärte ein Kommissionssprecher.
Gazprom hatte im vergangenen Jahr wegen eines Streits über Preiserhöhungen
die Gaslieferungen für Weißrussland vorübergehend gestoppt. Das hatte eine
Diskussion über die Versorgungssicherheit in Europa ausgelöst. Gazprom
erklärte diese Woche allerdings, dass die Exporte ins übrige Europa auch im
Fall eingeschränkter Lieferungen nach Weißrussland beibehalten würden.
3 Aug 2007
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