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# taz.de -- Rauchverhalten: Lieber drauf pfeifen
> Eine Studie des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg warnt Jugendliche vor
> dem Konsum von Wasserpfeifen.
Bild: Sie steht für Jugend- und Gegenkultur, weil man raucht, obwohl rauchen u…
Auch Fruchttabak ist krebserregend - doch viele Konsumenten sehen dies
Gefahr nicht. Dies ist die Schlussfolgerung der Studie "Vorsicht
Wasserpfeife" des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg. Im Rahmen einer
Suchtpräventions-Kampagne wurden 1.147 Schülerinnen und Schüler zu ihrem
Wasserpfeifenkonsum befragt. Das Ergebnis: Lediglich 38 Prozent der
Befragten halten den Wasserpfeifenkonsum für ähnlich gefährlich wie das
Zigarettenrauchen.
Wasserpfeifen - auch Shisha genannt - sind laut der Studie unter 10- bis
15-Jährigen sehr beliebt. Während lediglich 16 Prozent von ihnen Zigaretten
rauchen, konsumieren 31 Prozent Wasserpfeife. "Wasserpfeife gilt dabei als
gesunde Alternative zum Zigarettenkonsum", sagt Johannes Spatz,
verantwortlich für das Projekt "Vorsicht Wasserpfeife" in der Plan- und
Leitstelle Gesundheit des Bezirksamts. "Den Jugendlichen wird durch
verharmlosende Werbung auf Hausfassaden und Verpackungen suggeriert,
Fruchttabak sei ungefährlich." Das Abhängigkeitspotenzial sei aber aufgrund
des hohen Nikotingehalts enorm hoch. "Die Wasserpfeife sehe ich als
Einstiegsdroge Nummer 1 für den späteren Zigarettenkonsum", so Spatz. Daher
sei es an der Zeit, Aufklärungsarbeit vor allem an Schulen zu leisten.
Dies will Spatz zunächst mit Flyern erreichen, die auf die Gefahren des
Shishakonsums aufmerksam machen. 12.000 Stück hat er bisher verteilt - auch
in türkischer und arabischer Sprache. In der Studie, die er an alle Schulen
im Bezirk verschickt hat, fordert er zudem Einschränkungen in der Bewerbung
des Wasserpfeifenrauchens. Ähnlich wie bei Zigarettentabak sollten alle
Verpackungen des Fruchttabaks mit Warnhinweisen versehen werden. Außerdem
sollten Wirte verpflichtet werden, auf die Gesundheitsgefahren der Shishas
hinzuweisen und 16- bis 18-Jährige nicht zu bedienen.
Offenbar ist Johannes Spatz nicht der einzige Kreuzberger, der sich um die
Gesundheit der jungen Leute sorgt. Vor kurzen stellte Kurt Wansner,
CDU-Abgeordneter aus dem Bezirk, eine Anfrage an den Senat: Ob denn
Wasserpfeifen auch unter das 2008 in Kraft tretende
Nichtraucherschutzgesetz fallen werden. Die Antwort des Senats war
rekordverdächtig kurz: "Ja", hieß es. Damit ist dann zumindest in vielen
Kneipen - jenen ohne Extraraum - der Konsum der Shishas verboten.
14 Aug 2007
## AUTOREN
Jenny Bohse
## TAGS
Jugendkultur
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