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# taz.de -- Anschlagspläne: Die Ulmer Verbindung
> Die als Anschlagsplaner verdächtigen Männer hatten Kontakt zu einem
> islamistischen Zentrum in Ulm.
Bild: Islamisches Informationszentrum (IIZ) in Ulm
ULM taz Zum wiederholten Mal reichen die Spuren eines islamistischen
Terrorverdächtigen in den Raum Ulm/Neu-Ulm. Diesmal handelt es sich um den
28-jährigen Fritz G., einen zum Islam konvertierten Deutschen. Er soll
maßgeblich an den Vorbereitungen von Terroranschlägen in Deutschland
beteiligt gewesen sein - als Rädelsführer.
Fritz G. war Mitglied des Islamischen Informationszentrums Ulm (IIZ).
Erstmals wurden deutsche Ermittler im November 2003 auf den Verein
aufmerksam. Der Konvertit Fischer nämlich war, 25-jährig, bei einem Gefecht
aufseiten islamischer Rebellen in Tschetschenien erschossen worden.
In dem Verein war unter anderem der frühere Freiburger Arzt Yehia Yousif
aktiv. Er gilt als Hassprediger und maßgebliche Figur des 2005 verbotenen
Vereins Multikulturhaus Neu-Ulm. Der Deutschägypter tauchte ab. Das
Multikulturhaus auf bayerischer Seite der Doppelstadt war der eine
organisatorische Pfeiler der radikalislamistischen Szene an der Donau - und
das Islamische Informationszentrum der andere. Vereinsrechtlich hatten die
Organisationen nichts miteinander zu tun. Doch die Vereinsverantwortlichen
waren ohne Zweifel Brüder im Geiste.
Darauf deutet auch der Fall Tolga D. hin. Der 29-jährige Türke mit
deutschem Pass wurde am 10. Juni mit einem weiteren, staatenlosen
Verdächtigen an der iranisch-pakistanischen Grenze aufgegriffen. Deutsche
Behörden werfen den Festgenommenen vor, sie hätten sich in einem
pakistanischen Ausbildungslager für Terroreinsätze ausbilden lassen. Es ist
derselbe Vorwurf, der seit gestern auch Fritz G. und seinen mutmaßlichem
Mittätern gemacht wird: Von allen dreien wollen deutsche Fahnder gesichert
wissen, dass sie in pakistanischen Ausbildungslagern trainiert wurden.
Zu den Objekten, die gestern in ganz Deutschland durchsucht worden sind,
gehörte auch wieder das Islamische Informationszentrum. Computer und
schriftliche Unterlagen wurden beschlagnahmt. Der abgetauchte Prediger
Yehia Yousif war ein langjähriger Informant des Geheimdienstes gewesen -
bis er im Jahr 2002 "abgeschaltet" wurde. Der Stuttgarter
Landespolizeipräsident Erwin Hetger bestätigte gestern zwar: "Der
Koordinator der Vorbereitungen kommt aus Ulm", doch das Islamische
Infozentrum, betonte er zugleich, habe bei den aktuellen Terrorermittlungen
nicht im Mittelpunkt gestanden.
6 Sep 2007
## AUTOREN
Rüdiger Bässler
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