Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Klimaschutz: Bush mags lieber ungefähr
> Bei seinem Klima-Treffen setzt der US-Präsident auf freiwillige
> Vereinbarungen. Umweltschützer kritisieren dieses Verhalten scharf.
Bild: Freiwillige Vereinbarungen helfen nicht
BERLIN taz US-Präsident George W. Bush hat am Freitag erstmals deutlich
zugestanden, dass die USA zu den großen Klimasündern der Welt gehören. Doch
sanktionsbewehrte Konsequenzen zieht die Bush-Administration daraus nicht.
Bereits US-Außenministerin Condoleezza Rice hatte am Donnerstag das bislang
deutlichste Zugeständnis der US-Administration zum Klimawandel gemacht.
Gleichzeitig betonte sie weiterhin das Prinzip der Freiwilligkeit in der
weltweiten Reduktion von CO2-Emissionen. Die USA hatten Vertreter der 16
Staaten mit dem höchsten Ausstoß von Treibhausgasen und der EU nach
Washington eingeladen. Zusammen sind sie für 90 Prozent der weltweiten
CO2-Produktion verantwortlich.
Kritiker befürchten, dass die USA mit diesem Treffen in Konkurrenz zu den
Vereinten Nationen und der Bemühungen um ein Klima-Abkommen für die Zeit ab
2012 treten. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel zeigte Verständnis für
solche Befürchtungen, sprach sich aber dennoch für weitere Beratungen der
größten Produzenten von Treibhausgasen über ein gemeinsames Vorgehen gegen
den Klimawandel aus. Konkrete Ergebnisse erwartetet der SPD-Politiker
diesmal nicht. Solche Treffen seien vor allem dazu da, ein besseres
Verständnis zwischen den Beteiligten zu schaffen sagte er.
"Der große Streitpunkt ist, dass die Amerikaner auf freiwillige
Vereinbarungen setzen. Wir sagen: Das reicht nicht", sagte Gabriel am
Donnerstagabend im Bayerischen Rundfunk. "Das haben wir seit 1992 probiert,
das hat nicht funktioniert", fügte er hinzu.
Umweltschützer kritisierten unterdessen das Treffen scharf. Es beschränke
sich auf Klimarhetorik und die Forderung nach unverbindlichen Strategien,
kritisierte der Präsident des Umweltverbands Nabu, Olaf Tschimpke, in
Berlin. Bei Protesten in Washington sind insgesamt 49 Umweltschützer
festgenommen worden, die am Donnerstag vor dem US-Außenministerium
demonstrierten. Bei den Aktivisten handelte es sich um Mitglieder von
Greenpeace und anderen Umweltorganisationen.
29 Sep 2007
## AUTOREN
Adrienne Woltersdorf
## ARTIKEL ZUM THEMA
Kommentar Klimaschutz: Bush funkt dazwischen
Umweltgruppen fordern zu Recht, die Hinhaltetaktik der Administration des
US-Präsidenten George W. Bushs zu entblößen.
UN-Gipfel: Durchhalteparolen fürs Klima
Mehr als 80 Staatschefs sprachen in New York über den Treibhauseffekt.
Einer fehlte freilich: US-Präsident Bush. Seine Außenministerin lehnte eine
CO2-Reduktion ab.
Paul Crutzen über das Ozonloch: Knapp am Untergang vorbei
Der Chemiker Paul Crutzen bekam für seine Arbeit zum Ozonabbau 1995 den
Nobelpreis verliehen. Heute warnt er vor dem Klimawandel.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.