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# taz.de -- Familienpolitik: Kinder der Welt, haut auf diese Stadt!
> Der "Familienatlas" des Bundesministeriums für Familie zählt Berlin zu
> den "gefährdeten Regionen". Vor allem im Bereich Bildung und Ausbildung
> bestünden Defizite.
Bild: Kinderspielplätze sind in Großstädten eingezäunt, damit Kinder den Ve…
Berlin ist im bundesweiten Vergleich nicht sehr familienfreundlich. Das
geht aus dem von Bundesministerin Ursula von der Leyen (CDU) am Donnerstag
vorgestellten "Familienatlas 2007" hervor. Die Hauptstadt punkte zwar bei
der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie den Freizeitangeboten, falle
jedoch bei Bildung und Ausbildung sowie im Bereich Wohnen sehr stark ab,
hieß es in dem Bericht.
Damit zählt Berlin zu den 27 Land- und Stadtkreisen, die bundesweit aus
familienpolitischer Sicht als gefährdete Regionen zählen. Dazu gehören
unter anderen auch Städte wie Aachen, Hannover oder Bremen. Zu den
Schlusslichtern in Sachen Familienfreundlichkeit gehören die
Ruhrgebietsstädte Bochum und Essen. Potsdam dagegen zählen die Forscher zu
den kinderfreundlichsten Städten Deutschlands. Als einzige Stadt oder
Region im Osten erreicht sie in der Bewertung den höchsten Qualitätsstatus
einer "Topregion" der Familienfreundlichkeit. In diesen Rang erhoben die
Forscher daneben beispielsweise noch Tübingen, den Rhein-Taunus-Kreis und
Nordfriesland. Die Topregionen zeichnen sich dadurch aus, in allen
Bewertungskategorien der Studie Noten im oberen Drittel erhalten zu haben.
Für den "Familienatlas 2007" verglich das Forschungsinstitut Prognos 439
deutsche Landkreisen und kreisfreie Städte in Hinblick auf ihre Lebens- und
Umfeldbedingungen für Eltern und ihre Kinder. Zudem wurden die 40 größten
Städte gesondert betrachtet. Dabei landete Berlin mit Platz 24 nur im
hinteren Mittelfeld. Am besten schnitt dagegen Dresden ab, gefolgt von
Freiburg, das vor allem mit einem großen Freizeitangebot für Kinder und
Jugendliche punktete. Im Gesamtvergleich bildete Wuppertal das
Schlusslicht.
Allerdings gab es bei den Einzelergebnisse deutliche Unterschiede: So gab
es beispielsweise für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der
Hauptstadt wegen der relativen Chancengleichheit am Arbeitsmarkt für Männer
und Frauen sowie die Betreuungsquote von Kleinkindern Platz 5 von 40. Bei
der Wohnsituation und dem Wohnumfeld dagegen schnitt Berlin wegen der
geringen Erholungsflächen für Einwohner und dem geringen Anteil an
familientauglichen Wohnungen deutlich schlechter ab - und belegte den
letzten Platz. Der Bericht empfahl den gefährdeten Regionen wie Berlin,
ihren Schwachstellen in Zukunft besondere Aufmerksamkeit zu widmen und
zugleich ihre Stärken weiter auszubauen. Sie sollten durch eine gezielte
Familienpolitik den Standortrisiken künftig offensiv entgegentreten.
Schon die im März 2007 veröffentlichte "Berliner Elternbefragung 2006" des
Berlin-Brandenburg Institut für Sozialforschung und Sozialwissenschaftliche
Praxis (BIS) hatte der Hauptstadt bescheinigt, wenig familien- und
kinderfreundlich zu sein. Die befragten Berliner Eltern hatten dabei neben
unflexiblen Kinderbetreuungsmöglichkeiten und der katastrophalen
Lehrstellensituation allerdings vor allem die mangelnde Vereinbarkeit von
Beruf und Familie kritisiert. Genau das schneidet nun in der Untersuchung
des Bundesfamilienministeriums gut ab.
4 Oct 2007
## AUTOREN
Alke Wierth
Alke Wierth
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