# taz.de -- Wahl in Dänemark: Rasmussen setzt sich durch | |
> Er wird neue Unterstützer im Parlament brauchen, doch wohl weiterregieren | |
> können: Dänemarks Premier Anders Fogh Rasmussen gewinnt die Wahl - wenn | |
> auch mit Einbußen. | |
Bild: Wahlsieger mit deutlichen Einbußen. | |
KOPENHAGEN dpa/rtr Dänemarks rechtsliberaler Ministerpräsident Anders Fogh | |
Rasmussen steht trotz Stimmenverlusten bei der Parlamentswahl vor einer | |
dritten Amtszeit. Seine Koalition und die sie unterstützende Dänische | |
Volkspartei erhielten am Dienstag 89 von 179 Sitzen. Vor der Wahl hatte er | |
94 Mandate. Das dänische Parlament hat eine Kammer. | |
In der Nacht zum Mittwoch betonte Rasmussen, die angekündigten Reformen wie | |
Steuersenkungen auch mit der kleineren Mehrheit verabschieden zu wollen. | |
Dieses Wahlversprechen werde er halten, sagte der 54-Jährige. Er hatte die | |
Wahl um gut eineinhalb Jahre vorgezogen, um sich ein neues Mandat für seine | |
Reformpolitik zu sichern. Seine sozialdemokratische Herausforderin Helle | |
Thorning-Schmidt hatte dagegen einen Ausbau des Sozialstaats ohne | |
Steuersenkungen angekündigt. | |
Rasmussen regiert seit 2001. Sein bisheriges Regierungslager hat die | |
absolute Mehrheit nur knapp verfehlt und ist zur Fortsetzung seiner | |
Regierungsarbeit auf Unterstützung angewiesen, möglicherweise durch einen | |
unabhängigen Abgeordneten von den Färöer-Inseln. | |
Rasmussens konservative Partei "Venstre" ("Links") fiel von bisher 52 auf | |
46 Mandate und wurde damit zu einem der Verlierer dieser Wahl. Zu seinem | |
nun 89 Sitze zählenden Rechtsblock gehören noch die Konservativen | |
(unverändert) und die rechtspopulistische Dänische Volkspartei "Dansk | |
Folkeparti" (plus ein Sitz). | |
Die höchsten Stimmengewinne erzielten die Volkssozialisten, die ihren | |
Anteil von 6 auf 13 Prozent mehr als verdoppeln konnten. Die | |
Sozialdemokraten stellen mit nahezu konstanten 25,5 Prozent (45 Sitze, | |
minus einen) die zweitstärkste Fraktion im neuen Folketing. Die Dansk | |
Folkeparti legte um ein halbes Prozent auf 13,8 zu und bleibt damit | |
drittstärkste Kraft. Die höchsten Verluste mussten mit einem Rückgang von | |
9,2 auf 5,1 Prozent die Sozialliberalen verbuchen. Dafür kam die Neue | |
Allianz um Ihren Vorsitzenden Naser Khader, die erst im Sommer gegründet | |
wurde, aus dem Stand auf fünf Sitze. | |
14 Nov 2007 | |
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Mette Frederiksen | |
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