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# taz.de -- Mehrzahl der Autos mit Plakette: Umweltzonen starten ohne Probleme
> Die Mehrheit der Fahrzeuge in Berlin, Köln und Hannover ist mit Plakette.
> Zunächst gibt es keine Strafen. Der ADAC will klagen.
Bild: Bis Februar keine Strafen: Umweltzone in Berlin
BERLIN taz Die Umweltzonen, die seit Beginn des Jahres in den Innenstädten
von Berlin, Köln und Hannover gelten, werden überwiegend eingehalten. Etwa
drei Viertel der Fahrzeuge in den betreffenden Städten haben nach einer
Stichprobe der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bereits die vorgeschriebenen
Plaketten.
Seit 1. Januar dürfen zur Verringerung der Feinstaubbelastung in die
Innenstädte der drei Städte nur noch Fahrzeuge fahren, die eine farbige
Umweltplakette auf der Windschutzscheibe haben - je nach Emissionswert in
Grün, Gelb oder Rot. Wagen mit besonders hohen Emissionswerten - etwa alte
Diesel ohne Partikelfilter oder Benziner ohne Kat - erhalten keine
Plakette. Bundesweit planen derzeit 17 weitere Städte Umweltzonen.
Verstöße gegen die neue Regelung werden mit 40 Euro Bußgeld und einem Punkt
in Flensburg geahndet. Zunächst bleibt es aber bei Verwarnungen: In Berlin
gibt es eine Schonfrist bis Ende Januar, in Köln bis März und in Hannover
bis April.
Bei symbolischen Kontrollen hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) am Mittwoch
Warnzettel mit Informationen über die neue Regelung an Autofahrer verteilt,
die noch keine Plakette hatten. Doch das waren nicht viele: In Köln trugen
bereits 84 Prozent der Autos eine Plakette, in Berlin 75 Prozent und in
Hannover 64 Prozent, berichtete DUH-Sprecher Gerd Rosenkranz. Die Differenz
führt er auf unterschiedlich intensive Aufklärungskampagnen in den Kommunen
zurück. Insgesamt kontrollierten Teams der DUH ungefähr 2.000 Fahrzeuge.
Die angesprochenen Autofahrer waren nach Angaben der Umweltorganisation für
die Regelung mehrheitlich aufgeschlossen. Proteste und aggressive
Reaktionen auf die Kontrollen gab es nicht; viele Fahrer hätten sich
erfreut über Hinweise etwa zur Nachrüstung mit Rußfiltern gezeigt.
Kritik übte die Umwelthilfe an der fehlenden Konsequenz bei der
Durchsetzung der EU-Feinstaubrichtlinie, die der Auslöser für die
Umweltzonen ist. An Tagen mit besonders hohen Feinstaubbelastungen sollten
die Innenstädte für mehr Autos gesperrt werden, forderte Rosenkranz: "Das
neue Instrument muss kreativ weiterentwickelt werden, hin zu schärferen
Maßnahmen." Nach den gegenwärtigen Plänen werden die Umweltzonen erst ab
dem Jahr 2010 auch für Autos mit gelben und roten Plaketten gesperrt.
Der ADAC hat unterdessen angekündigt, gerichtlich gegen die Durchsetzung
der Umweltzonen vorzugehen. Für einige Innenstadtbewohner mit Autos, die
keine Plakette bekommen, sollten Musterprozesse geführt werden. Der ADAC
begründete dies mit einem unverhältnismäßigen bürokratischen Aufwand, der
auf die Verwaltungen zukommen würde. Dem stünden nur geringe zu erwartende
Erfolge bei der Feinstaubreduktion gegenüber.
2 Jan 2008
## AUTOREN
Boris Kruse
## TAGS
Umweltzonen
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trotzdem überschritten.
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