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# taz.de -- Bayern gegen HSV: Kein Sieger an der Spitze
> Bayern München ist im eigenen Stadion keine Macht mehr - trotzdem ist er
> im Spitzenspiel gegen den HSV der 21. Meisterschaft wieder ein Stück
> näher gekommen.
Bild: Zwei Rückkehrer: Ribery fügte sich besser ins Spiel als Van der Vaart, …
MÜNCHEN taz So richtig jubeln mochte im Moment des Schlusspfiffs keiner der
Spieler. Doch der Applaus der Gästefans für ihre Mannschaft fiel deutlich
lauter aus als der auf der anderen Seite. Sie waren mit dem Ergebnis
schlicht zufriedener als die der Heimmannschaft. Der FC Bayern München
trennte sich am Sonntagabend in der heimischen Arena vom Hamburger SV
leistungsgerecht 1 : 1 (0 : 0). Die Bayern verpassten damit einmal mehr,
sich mit einem Sieg gegen einen Verfolger deutlich von der Konkurrenz
abzusetzen. Schon vor zwei Wochen hatten die Münchner gegen Bremen keinen
Sieg zustande gebracht. Diesmal aber bauten sie ihren Vorsprung auf die
zweitplatzierten Bremer immerhin um einen Punkt auf vier Zähler aus. Der
HSV ist nun punktgleich mit Leverkusen Vierter.
Zwei Fragen hatten die Debatten vor der Partie bestimmt. Kehrt Franck
Ribéry in die Bayern-Mannschaft zurück? Und spielt Rafael van der Vaart von
Beginn an? Die Antworten lauteten: Nein und nein. Beide Trainer hielten
ihre jeweils herausragenden Spieler offenkundig für noch nicht gesund
genug. Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld vertraute die Ribéry-Vertretung Bastian
Schweinsteiger und nicht dem anderen Kandidaten Toni Kroos an. Sein
Amtskollege Huub Stevens schickte Paolo Guerrero von Beginn ans aufs Feld.
Die Partie begann ausgeglichen. Der HSV versteckte sich nicht wie viele
andere Gastmannschaften rund um den eigenen Strafraum in der Hoffnung,
irgendwie über die Runden zu kommen. Die Hamburger haben den Anspruch, eine
Spitzenmannschaft der Liga zu sein. Dementsprechend beteiligten sie sich
aktiv an der Aufgabe, einen unterhaltsamen Fußballabend zu gestalten. Es
kam wenig dabei heraus. Die ersten großen Chancen hatten die Bayern,
zunächst mit einem flachen Schuss aus 20 Metern von Zé Roberto (11.), dann
mit einem Kopfball von Luca Toni (18.). Beide Male ging der Ball links am
Tor vorbei.
Am vergangenen Wochenende hatten sowohl Schweinsteiger als auch Guerrero
ihre Rolle als Lückenbüßer aufs Trefflichste ausgefüllt. Diesmal aber
schafften sie es nicht, vergessen zu machen, an wessen Stelle sie auf dem
Platz standen. In der 37. Minute eroberte Guerrero sich mit einer
geschickten Körpertäuschung in der eigenen Hälfte den Ball und leitete
einen gefährlichen Konter in Drei-gegen-zwei-Überzahl ein. Doch sein Pass
auf den rechts mitgelaufenen Vincent Kompany war zu unpräzise. Die Chance
verpuffte. Zur Strafe musste Guerrero sich unfreundliche Worte von Ivica
Olic anhören, der sich links in Position gelaufen hatte. Die letzte Chance
der ersten Hälfte hatte Bayerns Mark van Bommel. Doch dessen Flachschuss
von halb rechts sauste zwischen Mit- und Gegenspielern hindurch - aber auch
knapp am langen Pfosten vorbei.
Nach Wiederanpfiff begannen sowohl Ribéry als auch van der Vaart, sich
aufzuwärmen. Während sie ihre Beine dehnten und die Hüften kreisen ließen,
gewann die Partie an Intensität. Nach einem Zweikampf im Strafraum forderte
Bayerns Christian Lell vehement Strafstoß - vergeblich. Das wiederum
brachte van Bommel so auf, dass er dem Linienrichter die Meinung geigte.
Dessen Vorgesetzter Lutz Wagner ließ seine Verwarnungskarte stecken. In
dieser Phase ergaben sich für beide Mannschaften einige gefährliche Szenen.
Doch es brauchte einen schlimmen Fehler Lucios, um das erste Tor
einzuleiten. Bayerns brasilianischer Innenverteidiger vertändelte vor dem
eigenen Strafraum den Ball gegen David Jarolim. Damit war die Abwehr der
Münchner offen wie ein fachmännisch aufgebrochenes Stück Jagdwild. Jarolim
legte den Ball nach innen zu Olic. Der behielt die Nerven und überwand
Oliver Kahn, 0 : 1 (61.). Mit dem Anstoß für den FC Bayern war der Dienst
für Schweinsteiger beendet. Er musste für Ribéry Platz machen.
Der fügte sich ein, als habe er nie gefehlt. Nach einem Einwurf der Bayern
hatte die Abwehr des HSV den Überblick verloren. Der Ball landete bei
Ribéry, der legte ihn sofort zurück auf Zé Roberto. Für den war es ein
leichtes, den Ausgleich zu erzielen (66.). Rafael van der Vaart musste
weiter zuschauen - bis zur 78. Minute. Der Niederländer kam für Olic ins
Spiel. Doch er setzte keine Akzente mehr. Weil auch Luca Toni noch eine
große Chance vergab, blieb es trotz einer hektischen Schlussphase, in der
Mark van Bommel binnen zwei Sekunden zweimal verwarnt wurde und somit vom
Platz musste, weil er dem Referee ironisch applaudiert hatte, beim Remis.
24 Feb 2008
## AUTOREN
Sebastian Krass
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