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# taz.de -- Frauenstudie: Männer sind anders, Frauen auch
> Frauen und Männer ähneln sich stark in Werten und Erwartungen. Sie wollen
> zwar das Gleiche - wissen es aber nicht.
Bild: Überholte Rollenbilder führen oftmals zu Missverständnissen.
BERLIN taz Männer sind vom Mars, Frauen können nicht einparken - von der
Darstellung stereotyper Unterschiede zwischen den Geschlechtern lebt eine
ganze Industrie. Wie stark sich Frauen und Männer jedoch tatsächlich
ähneln, zeigt eine im Auftrag der Brigitte erstellte neue Studie des
Wissenschaftszentrums Berlin.
Die befragten Männer und Frauen finden es gleichermaßen wichtig, mit ihrem
Partner in wesentlichen Dingen einer Meinung zu sein. Frauen wie Männer
wollen gemeinsame Ziele verfolgen und stimmen darin überein, dass die
Partner auch in finanziellen Belangen füreinander sorgen sollen.
Auch die Erwartung, der Partner solle eigene Freunde und Interessen pflegen
und in schwierigen Zeiten "Rückgrat zeigen", wird von Frauen und Männern
gleichermaßen gestellt. Unterschiede gibt es nur bei wenigen und von den
Forschern teils unerwarteten Punkten. So bezeichnen 67 Prozent der
befragten Männer die Beziehung als das Wichtigste im Leben, jedoch nur 58
Prozent der Frauen. Und: Frauen wünschen sich weit eher als Männer
"Partnerschaften, die so gestaltet sind, dass man jederzeit gehen könnte".
Dennoch: Was Männer und Frauen von einer guten Beziehung erwarten, sei
nahezu deckungsgleich, schreiben die Forscher. "Passungsprobleme" zwischen
den Geschlechtern müssten also andere Gründe haben. Eine mögliche Erklärung
lautet: Frauen und Männer hängen in ihren Vorstellungen dessen, was dem
anderen Geschlecht wichtig ist, in alten, stereotypen Rollenbildern fest.
Zwei Beispiele: Nur 65 Prozent der Männer halten es für einen Wunsch von
Frauen, auf "eigenen Beinen zu stehen". Von den Frauen glauben das 90
Prozent. Über 80 Prozent der Frauen wiederum vermuten, das Männern vor
allem Geld und Karriere wichtig seien. Von den Männern selbst glaubten dies
nur knapp über 60 Prozent. Die jeweiligen Vorurteile entsprechen also nicht
der Selbsteinschätzung von Frauen und Männern. Das Fazit der Forscherinnen
und Forscher klingt beinahe tragisch: Werte, Ziele, Wünsche und Hoffnungen
von Frauen und Männern seien sehr nah beieinander, "sie werden dann aber
stereotypisierend überhöht und auseinandergebracht".
26 Mar 2008
## AUTOREN
Lars Gaede
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