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# taz.de -- Castor-Ticker Teil 1 - das Wochenende: Weiter Blockaden bei Atommü…
> Castor nimmt Kurs aufs Wendland. Weiter Blockaden auf Schienen und
> Straßen. Vereinzelt Ausschreitungen
Bild: Vielerorts räumt die Polizei die Gleisblockaden.
[1][Aktuelle Bilderstrecke von den Ereignissen>]
Der Castor-Ticker wird [2][hier] fortgesetzt.
+++
Sonntag, 21.30 Uhr, Lüneburg
Castor unterwegs von Lüneburg nach Dannenberg
Der Atommülltransport hat die Zwischenstation Lüneburg nach einem rund
halbstündigen Aufenthalt wieder verlassen und ist auf dem Weg nach
Dannenberg. Auf dieser letzten Schienenstrecke gibt es noch immer
Blockaden: Nach Angaben von "WiderSetzen" befinden sich bei Tollendorf
erneut 300 Menschen auf den Schienen. Andere Berichte sprechen von 500
Blockierern bei Harlingen.
In Quickborn haben Landwirte mit rund 30 Traktoren die nördliche der beiden
möglichen Strecken für den Straßentransport blockiert. Die Schlepper stehen
dicht an dicht auf der Fahrbahn, so dass nur PKW im Schritttempo passieren
können. Quickborn liegt etwa auf halber Strecke zwischen Dannenberg und
Gorleben.
Vor dem Zwischenlager in Gorleben befinden sich nach Angaben von
"X-tausendmal-quer" unterdessen rund 1000 Menschen in der Sitzblockade und
bereiten sich auf die zweite Nacht vor. (rp/mkr)
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Sonntag, 19:30 Uhr, Suderburg/Lüneburg
Unübersichtliche Lage und Ausschreitungen
Der Castor-Zug steht nach Informationen der Atomkraftgegner kurz vor
Suderburg. Unklar ist weiterhin, wann der Zug im Verladebahnhof Dannenberg
eintreffen sollte. Dort müssen die Behälter von der Schiene auf Lastwagen
umgeladen und für die letzte Etappe auf der Straße nach Gorleben
vorbereitet werden.
Die Polizei sprach wegen zahlreicher Gleisblockaden in der Dunkelheit und
im unwegsamen Gelände von einer unübersichtlichen Lage. "Wir haben es auch
mit massiven Ausschreitungen und Gewalt zu tun", sagte ein Sprecher. "Wir
werden den Aktionen konsequent entgegentreten."
Dpa berichtet darüber hinaus von drei Aktivisten, die sich an die Schienen
gekettet haben. (dpa)
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Sonntag, 19:00 Uhr, Metzingen
Brennende Barrikade blockiert Straße
Demonstranten errichten eine brennende Barrikade aus Heuballen auf der
B216, die Polizei reagiert mit dem Einsatz von Wasserwerfern. Die Straße
ist zwischenzeitlich blockiert. (mkr)
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Sonntag, 18:40 Uhr, Gorleben
Verletzte bei Zusammenstößen
Nach Polizeiangaben haben sich insgesamt acht Demonstranten an die Gleise
gekettet. Mehrere hundert Demonstranten setzten sich an verschiedenen
Stellen auf der Strecke von zwischen Dahlenburg und Dannenberg auf die
Schienen.
Bei Zusammenstößen mit der Polizei wurden nach Angaben der
Nachrichtenagentur ap mehrere Menschen verletzt, festgenommen wurde aber
niemand. Wiederholt kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen
Polizei und Blockierern, die Polizei setzte Schlagstöcke ein. Mehrere
Beamte seien durch Steinwürfe leicht verletzt worden, sagte ein
Polizeisprecher. Nach von der Polizei nicht bestätigten Angaben der
Castor-Gegner gab es auch aufseiten der Demonstranten Verletzte. (ap/mla)
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Sonntag, 18:00 Uhr, Harlingen
Immer wieder Gleisräumungen bei Harlingen
Auf den Schienen in der Nähe von Harlingen gibt es immer wieder Blockaden,
die immer wieder von der Polizei geräumt werden. Teils werden die
Demonstranten von den Schienen getragen, teils geschleift. Festnahmen gibt
es keine, die Menschen werden in die Böschung gesetzt. Insgesamt ist die
Lage wegen der Dunkelheit unübersichtlich.
In Eichendorf hat die Polizei ebenfalls die Sitzblockierer von den Gleisen
geräumt - allerdings hat sie noch nicht begonnen, die beiden festgeketteten
Protestierenden loszuschweißen. Auch ein entsprechendes Gerät ist noch
nicht eingetroffen.
Den Castor-Gegnern zufolge wird der Atommülltransport Lüneburg frühestens
um 19 Uhr erreichen. (mkr/mla)
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Sonntag, 17:35 Uhr, Gorleben
Zahl der Straßenprotestierer wächst
Während das Katz-und-Maus-Spiel auf den Schienen immer unübersichtlicher
wird, wächst die Zahl der Blockierer vor dem Zwischenlager Gorleben nach
Angaben von "X-tausendmal quer" auf 1000 Protestierende an. (mla)
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Sonntag, 16:35 Uhr, Eichdorf
Zwei Protestierer angekettet
Bei Eichdorf gelangten 100 Protestierende auf die Gleise.
Augenzeugenberichten zufolge sollen zwei Demonstrierende sich angekettet
haben. Die Polizei kam zu spät, um dies zu verhindern. Inzwischen werden
die Blockierer von der Polizei weggetragen.
Auch die erste Blockade bei Harlingen ist inzwischen komplett geräumt.
Dafür sollen nach Angaben von castor.de aber im Raum Harlingen bereits zwei
neue entstanden sein. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa sollen
derzeit rund 300 Demonstranten auf den Schienen unterwegs sein. Die Aktion
blieb zunächst friedlich. Ein großes Aufgebot von Polizisten sicherte die
Strecke.
Derweil erreicht der Atommüll-Transport den Güterbahnhof Lehrte. (mla)
+++
Sonntag 15:50 Uhr, Tollendorf
Polizei beginnt mit Gleisräumung
Nachdem es bis zu 200 weitere Demonstranten an anderer Stelle auf die
Schienen geschafft haben sollen, beginnt die Polizei nach Angabe der
Organisation "Widersetzen" mit der Räumung. Demonstranten werden von den
Beamten von den Schienen getragen. Auch ein Polizeisprecher bestätigte
"einige hundert" Demonstranten auf den Schienen.
"In der nächsten Zeit" werde laut Polizeiangaben auch die Reparatur des
verbogenen Gleisstücks abgeschlossen sein. Wenn sie gebraucht werde, werde
sie repariert sein, so der Polizeisprecher. (mla)
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Sonntag, 15:20, Tollendorf
Singende Demonstranten auf den Gleisen
Bei Harlingen sind nach eigenen Angaben 200 Demonstranten der
Atomgegnergruppe "Widersetzen" auf die Gleise gelangt. Dort sitzen sie nach
Angaben des "Widersetzen"-Pressesprechers Jens Magerl eingerahmt von
Polizisten und singen Widerstandslieder. Zwei Mal habe sie die Polizei
schon zum Verlassen der Gleise aufgefordert, so Magerl weiter. Andere
Quellen melden lediglich 100 Blockierer. (mla)
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Sonntag, 14:20 Uhr
Polizei: Reparatur der Schienen noch am Nachmittag
Die Polizei gibt nun bekannt, dass ein Bautrupp den Schienenschaden noch im
Laufe des Sonntagnachmittags beheben könne. Demonstranten, die sich in der
dicht bewaldeten Göhrde versteckt hielten, versuchten immer wieder zum
Gleis zu gelangen. "Das Katz-und-Maus-Spiel beginnt", sagte der Sprecher.
Derzeit befindet sich außerdem eine Fahrraddemonstration auf dem Weg nach
Gorleben: Die circa 300 Teilnehmer wollen die Blockade der Zufahrtsstraße
zum Zwischenlager verstärken. (dpa/mkr)
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Sonntag, 14:00
Bautrupp prüft Befahrbarkeit der beschädigten Bahnstrecke
Die Polizei bestätigt, dass es am Morgen Demonstranten gelungen ist, ein
Stück Schiene mit einem Wagenheber anzuheben. Derzeit sei ein Bautrupp vor
Ort, der prüfe, ob die Schienen dennoch wieder befahrbar seien, so ein
Polizeisprecher.
Nach Informationen von "X tausendmal quer" hat der Atommüll-Transport
inzwischen Göttingen passiert - und an der Blockade vor Gorleben sollen
sich inzwischen schon 700 Menschen beteiligen. (mla)
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Sonntag, 13:40 Uhr, Gorleben
Stimmung bei der Straßenblockade weiter entspannt
Anders als auf den Schienen ist die Lage bei der Straßenblockade
unmittelbar vor dem Zwischenlager Gorleben weiterhin ruhig: Inzwischen hat
sich die Zahl der Blockierer auf 400 erhöht, darunter auch wieder diverse
grüne Bundestagsabgeordnete wie Bärbel Höhn, Gerhard Schick und Katrin
Göring-Eckardt. Einige grüne Landtagsabgeordnete sollen auch über Nacht auf
der Straße ausgeharrt haben. Auch die beiden Robin Wood-Kletterer sind noch
dort. Zur Stunde findet ein Konzert statt, es wurde eine Suppenküche
aufgebaut - die Stimmung ist entspannt. Auch die Polizei plant vorerst
nicht, die Blockade aufzulösen.
Bei Tollendorf ist es mehreren Augenzeugen zufolge gegen 10 Uhr zu einem
massiven Polizeieinsatz gegen Demonstranten gekommen. Mehrere Demonstranten
wurden verletzt durch Pferde der Polizei. (mkr, rp)
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Sonntag, 13:25 Uhr, Gorleben
700 Atomkraftgegner an den Bahngleisen
Jetzt bestätigt auch dpa Zustammenstöße an den Gleisen: Die Rede ist von
rund 700 Atomkraftgegnern, die sich trotz Versammlungsverbotes an mehreren
Stellen auf Feldwegen bis zu den Bahngleisen durchgeschlagen haben. Die
Polizei treibt sie mit Schlagstöcken auseinander. Wasserwerfer sind im
Einsatz, um Feuer auf den Schienen zu löschen. Die Demonstranten seien
gewalttätig vorgegangen, sagte ein Polizeisprecher.
Derweil hat der Castor den Bahnhof Kassel Ihringshausen passiert. (dpa/mla)
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Sonntag, 13:10 Uhr
Initiativen erfreut über Zulauf zu Castor-Protesten
Die Protestgruppen im Wendland werten den bisherigen Verlauf der Proteste
gegen den Castortransport als Erfolg. "Wir haben das Gefühl, dass uns die
große Unterstützung neue Perspektiven eröffnet", sagte der Sprecher der
Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg, Wolfgang Ehmke, am
Mittag. Über ein zukünftiges Endlager und den Atomausstieg müsse nach der
großen Demonstration vom Vortag "neu diskutiert" werden. An der
Protestkundgebung in Gorleben hatten sich am Samstag nach Angaben von
Veranstaltern und Polizei rund 15.000 Menschen beteiligt. Jochen Stay von
der wendländischen Initiative „X-tausendmal quer“ sprach von einer
„Renaissance der Anti-Atomkraftbewegung“. Wenn der Atomausstieg im
kommenden Jahr Thema im Bundestagswahlkampf werde, „mischen wir kräftig
mit“. Auch der Sprecher der Umweltorganisation Robin Wood, Dirk Seifert,
zeigte sich erfreut über die „unerwartet große“ Beteiligung an den
Protestaktionen. Sie hätten "klar gemacht, dass sich die Atomwirtschaft
sehr warm anziehen muss." (rp)
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Sonntag, 12:50 Uhr, Grünhagen
Schienen verbogen (aktualisiert 13.35)
Auf dem Streckenabschnitte Lüneburg - Dannenberg ist zwischen Harlingen und
Metzingen ein Stück Schiene von Aktivisten unterhölt und mit einem
Wagenheber hochgebogen worden. Dadurch scheint die Strecke derzeit nicht
befahrbar zu sein. Angeblich sind Gleisarbeiter vor Ort und geben an, dass
die Reparatur des Teilstücks länger dauern könnte.
Vor dem Atommülltransport durch Hessen hat es außerdem zwei Brandanschläge
auf Bahnanlagen gegeben. Wie die Bundespolizei in Koblenz am Sonntag
mitteilte, hatten Unbekannte bereits am Samstagmorgen Reifen auf einen
Kabelkasten der Bahn in Wiesbaden gelegt und angezündet. In der Nähe des
Tatortes fanden die Polizisten den Schriftzug "Gegen Castor". Auch bei
Kassel wurden Kabel in Brand gesetzt. Durch die Taten kam es vor allem in
Nordhessen zu Verkehrsstörungen, die Bahn setzte als Ersatz mehrere Busse
ein. (mkr/mla/dpa)
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Sonntag, 12:00, Lüneburg
Schlagstockeinsatz auf den Gleisen
Unter Einsatz von Schlagstöcken vertreibt die Polizei Demonstranten
zwischen Metzingen und Harlingen von der Bahnstrecke. Brennende Barrikaden,
so ein Polizeisprecher, seien durch den Einsatz von Wasserwerfern gelöscht
worden.
Der Atommüll-Transport passierte kurz nach 11.00 Uhr Fulda. Die Initiative
"X tausendmal quer" erwartet seine Ankunft nicht vor 16 Uhr in Lüneburg.
(afp/mkr/mla)
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Sonntag, 10:40, Dannenberg
Grüne fordern Bündnis gegen Atomkraft
Nach der Großdemonstration gegen Castortransporte fordern führende
Politiker der Grünen ein neues gesellschaftliches Bündnis gegen Atomkraft.
Dabei komme den Gewerkschaften eine ganz wichtige Rolle zu, sagte die
Europa-Abgeordnete Rebecca Harms am Sonntag. In den vergangenen Jahren habe
es zwar bereits punktuelle Zusammenarbeit zwischen Anti-Atom-Bewegung und
Gewerkschaften gegeben, diese gelte es nun auszubauen.
Der niedersächsische Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel würdigte Aussagen
von IG Metall-Bezirkschef Hartmut Meine bei der Großdemonstration am
Samstag in Gorleben. Meine habe nicht nur den Ausstieg aus der Atomenergie
gefordert, sondern auch Alternativen aufgezeigt. "Er hat den Bogen zu den
erneuerbaren Energien und den damit verbundenen Arbeitsplätzen gezogen,
z.B. in der Windkraft- und Solarbranche", erklärte Wenzel.
Die Grünen werteten die große Demonstration als Auftrag an die Politiker,
sagte Harms. Sie müssten dafür sorgen, "dass endlich ein verantwortbarer
Weg bei der Endlagersuche gegangen wird." "In Deutschland muss eine echte,
ergebnisoffene und vergleichende Untersuchung beginnen. Dafür werden wir
uns einsetzen", erklärte Harms. (rp)
+++
Sonntag, 10.20 Uhr
Greenpeace: Radioaktivster Atomtransport Deutschlands
"Die nach Gorleben rollende Fracht ist radioaktiver als alle bisher nach
Deutschland gebrachten Abfälle", sagt Heinz Smital, Atomexperte von
Greenpeace. Die Umweltorganisation hatte den Atommüll-Transport auf dem Weg
nach Gorleben mit einer wärmeempfindlichen Infrarot-Kamera fotografiert.
Die Fotos zeigen zwei Atommüllbehälter, deren Wärmeabgabe unterschiedlich
ist. Die Wärmeentwicklung ist zudem deutlich höher als in den vergangenen
Jahren. Dieser Temperaturanstieg erklärt sich aus der zunehmenden
Anreicherung der Brennelemente mit Uran 235 und den damit verbundenen
Abbränden mit höherer Radioaktivität. Höhere Abbrände erzeugen mehr
Leistung, führen aber auch zu höheren Sicherheitsrisiken. (mla)
+++
Sonntag, 10.00 Uhr, Dannenberg
Bald Schienenblockade bei Dannenberg?
Die Atomkraftgegner bereiteten weitere Aktionen vor: Zwischen Dahlenburg
und Dannenberg versuchten nach Polizeiangaben am Morgen einige hundert
Demonstranten, die durch ein Waldgebiet führende Bahnstrecke zu blockieren.
Unter anderem zündeten sie Strohballen an. Nach Angaben der Polizei gab es
zunächst keine Festnahmen.
In einem waldreichen Gebiet an der Strecke bewegten sich mehrere Gruppen
von Demonstranten in Richtung Bahnlinie, sagte ein Polizeisprecher. Die elf
Atommüllbehälter müssen in Dannenberg vom Zug auf Straßentieflader
umgesetzt werden. (mla)
+++
Sonntag, 9.00 Uhr, Gorleben
Sitzblockade vorm Zwischenlager dauert an
Das Zwischenlager Gorleben wird weiter blockiert: Rund 200
AtomkraftgegnerInnen haben die ganze Nacht über auf der Straße ausgeharrt.
Unterstützung bekamen sie von Robin-Wood-Kletterern, die sich nahe der
Sitzblockade von Bäumen abseilten. Von Camps in der Göhrde und in Hitzacker
starteten Castorgegener am frühen Sonntagmorgen Richtung Bahnschienen. Die
Gleise werden von einem Großaufgebot der Polizei bewacht, auch Hubschrauber
sind im Einsatz. Mit dem Eintreffen des Zuges im Kreis Lüchow-Dannenberg
wird nicht vor dem späten Nachmittag gerechnet. (rp)
+++
Sonntag, 8.00 Uhr
Castor-Zug rollt durch Süddeutschland
Nachdem auch der dritte Schienenblockierer, der sich bei Wörth auf der
Castor-Transportstrecke in einem Betonblock angekettet hatte, von der
Polizei gegen 0.30 Uhr entfernt wurde, hat der Atommüll-Zug Deutschland
erreicht. Mittlerweile hat der Zug nach Angaben von Atomkraftgegnern
Bissingen passiert. In Lüneburg wird er nicht vor 17.30 Uhr erwartet - 12
Stunden später als ursprünglich geplant.
Drei Atomkraftgegner - zwei Männer und eine Frau - hatten sich kurz hinter
der Grenze nahe der südpfälzischen Ortschaft Berg auf der Bahnstrecke
festgekettet und einbetoniert und damit den Zug im französischen Grenzort
Lauterbourg zum Warten gezwungen. Um die Protestierer aus der Strecke zu
schneiden, musste die Polizei Gleise entfernen und anschließend neu
verschweißen. Die Demonstranten wurden nach Angaben eines Sprechers der
Bundespolizei in Gewahrsam genommen. Zuvor seien sie ärztlich untersucht
worden. Die Bundespolizisten hatten sie mit Folie gegen die Kälte
geschützt. (rtr/dpa/mkr)
+++
Samstag, 22.15 Uhr
Schienenstrecke bei Wörth ist weiterhin blockiert
Die Schienenblockade auf der Castor-Transportstecke an der
deutsch-französischen Grenze bei Wörth dauert am späten Abend noch immer
an. Erst egen 21.30 Uhr - und damit rund neun Stunden nach Beginn der
Blocakde - gelang es der Polizei nach Angaben von Anti-Atom-Initiativen,
die zweite Person zu entfernen. Ein dritter Aktivist ist noch immer in
einem unter den Schienen befindlichen Betonblock angekettet. Der Zug mit
den elf Atommüllbehältern steht weiterhin im elsässischen Lauterbourg. (ap)
+++
Samstag, 21.50 Uhr
Polizei vermutet Castor-Gegner hinter Bahn-Anschlägen
In mindestens fünf Fällen haben militante Atomkraftgegner nach Einschätzung
der Polizei am Samstag Brandanschläge auf Betriebseinrichtungen der Bahn AG
verübt. Wie die Polizeileitstelle für den laufenden Atomtransport ins
Zwischenlager Gorleben am Samstagabend in Lüneburg mitteilte, wurden mit
Brandstiftungen unter Einsatz von Brandbeschleunigern im Bereich Karlsruhe,
Hamburg, Hamm, Berlin und Wiesbaden Kabel von Signal-, Funk- und
Telefonanlagen zum Teil erheblich beschädigt. Aufgrund der Vorgehensweise
werde ein Bezug zu früheren Atomtransporten angenommen, im Falle Wiesbaden
habe es zudem einen Schriftzug "Gegen Castor" auf einem Feldweg am Tatort
gegeben. Wie die Polizei weiter mitteilte, gab es durch die Anschläge
Beeinträchtigungen im Bahnverkehr, aber keine Auswirkungen auf den
Atommülltransport. (afp)
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Samstag, 19:50 Uhr, Gorleben
Claudia Roth blockiert mit
Die rund 400 Blockierer vor dem Gorlebener Atommüll-Zwischenlager haben von
Unterstützern Strohsäcke und heiße Getränke bekommen. Auch Grünen-Chefin
Claudia Roth sitzt auf der Straße. Die Europaabgeordnete der Grünen,
Rebecca Harms, ist ebenfalls vor Ort.
Die Polizei will zunächst nicht räumen, sondern ist "um eine kommunikative
Lösung bemüht", wie ein Sprecher sagte. Für Sonntagmorgen sind Blockaden
der Castor-Bahnstrecke im Waldgebiet Göhrde sowie bei Hitzacker
angekündigt. Am Samstagabend spielt die Rockband "Meiselgeier" in Breese in
unmittelbarer Nähe des Castor-Verladekrans. (rp)
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Samstag, 18:40 Uhr, Wörth
Ein Blockierer vom Gleis getrennt
Die Polizei kommt nur langsam gegen die Gleisblockade von drei
festgeketteten Atomkraftgegnern in der Südpfalz voran. Nachdem es am Anfang
noch geheißen hatte, der Zug verzögere sich um eineinhalb bis zwei Stunden,
hat es nun rund fünf Stunden gedauert, auch nur einen Blockierer
loszubekommen.
Immerhin: Nun könnten sich die Beamten ein besseres Bild davon machen, wie
sich die Atomkraftgegner festgekettet hätten, erklärte ein Sprecher. Davon
werde es auch abhängen, wie schnell die Blockade beendet werden könne.
(dpa/taz)
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Samstag, 18:00 Uhr, Gorleben
Etwa 500 Menschen blockieren Zwischenlager
Die für Sonntag angekündigte Blockade des Zwischenlagers Gorleben wurde
vorgezogen. Inzwischen haben sich nach Veranstalterangeben rund 500
Blockierer dort versammelt. Das berichtet das Koordinationsbüro der
Atomkraftgegner X-tausendmalquer.
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Samstag, 17:35 Uhr, Wörth
Der Castortransport hängt immer noch fest
Der Zug mit den Castor-Behältern musste wegen der Protestaktion nah dem
rheinland-pfälzischen Wörth auf der französischen Seite der Grenze auf die
Räumung der Bahnstrecke warten.
Um die einbetonierten Demonstranten von den Gleisen zu entfernen, müssten
Schienen entfernt und anschließend neu verschweißt werden, sagte ein
Polizeisprecher. Bevor der Zug weiterfahren könne, müsse außerdem das
Gleisbett wieder mit Schotter aufgefüllt werden. Er gehe davon aus, dass
der Transport noch am Samstag weiterfahren könne. (reuters/dpa)
+++
Samstag, 17:25 Uhr, Zwischenlager Gorleben
Demonstranten beginnen Sitzblockade
300 Demonstranten haben nach Angaben von X-tausendmalquer mit einer
Blockade des Zwischenlagers Gorleben begonnen.
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Samstag, 14:50 Uhr (aktualisiert 16:15), Gorleben
Volksfeststimmung auf Großdemonstration
Bei heiterem Wetter hat die Großdemonstration in Gorleben mit einer knappen
Stunde Verspätung begonnen. Nach Schätzungen der Veranstalter sind rund
16.000 Menschen gekommen, die Polizei spricht von 14.500 Menschen. Damit
liegen die Angaben erstaunlich nahe beieinander. Zusätzlich sind rund 300
bis 400 Traktoren aufgefahren. Es ist die größte Demonstration im Wendland
seit sieben Jahren.
Trotz des großen Polizeiaufgebots ist die Stimmung entspannt: Die
Demonstration hat Volksfestcharakter. Da treten auch Clowns auf, es gibt
Stelzentheater und mehrere Rockbands. Unter den Demonstranten viel
Politprominenz der Grünen und Linken. Zu dem harten Kern der aus dem
Wendland gesellen sich auch viele Junge Atomkraftgegner.
Auf der Abschlussveranstaltung am Nachmittag wird unter anderen der
Bezirkschef der IG Metall Niedersachsen, Hartmut Meine, erwartet. Er will
dort zum "Schulterschluss zwischen Gewerkschaften und
Antiatomkraftbewegung" aufrufen. Hartmut Meine lehnt nicht nur das
Endllager Gorleben ab, er ist auch ein Verfechter des sofortigen Ausstiegs
aus der Atomkraft.
Der Sprecher von X-tausendmalquer, Jochen Stay, sprach von einem "starken
Zeichen" für eine "Renaissance der Antiatombewegung". (rp/urb)
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Samstag, 14:30 Uhr, Wörth
Atomkraftgegner stoppen Castor
Zwischen den Grenzorten Lauterbourg und Wörth ketteten sich nach
übereinstimmenden Angaben von Polizei und des Koordinationsbüros
X-tausendmalquer drei Demonstranten an die Gleise und betonierten sich
teils ein. Die Weiterfahrt des Zugs mit dem Atommüll werde sich dadurch
voraussichtlich um eineinhalb bis zwei Stunden verzögern, sagte die
Polizei.
Der Castor-Transport war am Freitag in La Hague gestartet. Am Sonntag wird
er an der Verladestation im niedersächsischen Dannenberg erwartet, von wo
die Spezialbehälter am Tag darauf die letzten Kilometer bis zur
Zwischenlagerhalle in Gorleben auf der Straße transportiert werden sollen.
(reuters/urb)
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Samstag, 12:55 Uhr, Gorleben
Großdemonstration verzögert sich
In Gorleben haben sich bereits Tausende Demonstranten versammelt. Tausende
sind noch unterwegs, aber die Straßen um Gorleben sind heillos verstopft.
Der Start des Programms wird sich erheblich verzögern. (rp)
+++
Samstag, 12:40 Uhr, Wörth
Castor in Wörth um 13:20 erwartet
Am Samstagmittag wird der Castor die deutsche Grenze bei Wörth am Rhein
überqueren. Dort werden normalerweise die französischen Lokomotiven gegen
deutsche getauscht.
"Das Einzige, was ich hier in Vielfalt sehe, sind Kollegen", sagte am
Morgen ein Sprecher der Bundespolizei. Die Beamten am Bahnhof haben
Absperrgitter aufgestellt. Auf diese Weise können sie den Zugang
kontrollieren.
Am Bahnhof wird der Castor von den Atomkraftgegnern um 13:20 Uhr erwartet.
Sie planen zur Begrüßung des Castors eine kleine "Castor-Jubel-Party" am
Bahnhof Wörth bei Karlsruhe "mit Musik, Kuchen und jede Menge gelber
Fähnchen mit Atomzeichen". Nach Angaben der Atomgegner versammeln sich
bereits die ersten Demonstranten am Bahnhof. (urb/dpa)
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Samstag, 12:20 Uhr, Braunschweig
Aktivistin Céceile Lecomte in Vorbeugehaft
Die französische Umweltaktivistin Cécile Lecomte wurde für vier Tage in
Vorbeugehaft genommen. Das melden übereinstimmend die Umweltverbände Robin
Wood und die BI Lüchow-Dannenberg.
Lecomte hatte sich am Donnerstag gemeinsam mit Robin-Wood-Aktivisten von
Bahnbrücken abgeseilt, um gegen den Atomtransport zu protestieren. "Die
Inhaftierung ist völlig unverhältnismäßig," protestiert die BI
Lüchow-Dannenberg. "Der jungen Frau wird lediglich eine Ordnungswidrigkeit
zur Last gelegt."
Gegenüber den Umweltschützern hat sich Lecomte über den psychischen Druck
beklagt. Ihre Anwältin Karen Ullmann hat Beschwerde gegen die
Ingewahrsamnahme vor dem Oberlandesgericht Lüneburg eingelegt. Lecomte ist
inzwischen in die JVA nach Braunschweig gebracht worden. (urb)
+++
Samstag, 12 Uhr, Gorleben
Start der Großdemonstration wird sich vermutlich verzögern
Von mehreren Sammelpunkten im Kreis Lüchow-Dannenberg sind am Vormittag
dutzende Traktoren der "Bäuerlichen Notgemeinschaft" zur Großdemonstration
nach Gorleben gestartet.
Insgesamt wollen sich mehr als 100 Landwirte mit ihren Schleppern und
etlichen geschmückten "Stunkwagen" an der Kundgebung vor dem Zwischenlager
beteiligen. Auftakt zur Demo ist um 13 Uhr im Dorf Gorleben. Die
Veranstalter rechnen mit bis zu 10.000 Teilnehmern.
Der zweite Sammlungsort ist Gedelitz. Von den beiden Dörfern Gorleben und
Gedelitz aus werden sich die Demonstranten zum Nachmittag zur
Abschlusskundgebung vereinigen. In Gedelitz sind die Straßen von Traktoren
völlig verstopft.
Auch um Gorleben herum ist viel Verkehr unterwegs zur Demonstration. Ihr
Ablauf wird sich vermutlich verzögern. (rp)
+++
Samstag, 8.11., 10 Uhr, Reding
Castor rollt ohne Zwischenfälle durch Frankreich
Der elfte Castor-Transport zum Zwischenlager in Gorleben ist über Nacht
durch Nordostfrankreich gerollt. Ohne größere Zwischenfälle passierte er am
Samstagmorgen gegen 09.30 Uhr das lothringische Morhange (Mörchingen), wie
die französische Anti-Atomkraft-Organisation Sortir du Nucléaire auf ihrer
Homepage bekannt gab. Um 10.40 Uhr erreichte er Reding; damit ist der Zug
dem Fahrplan etwa eine Stunde voraus. In Gorleben wird er am Montag
erwartet.
Der Zug mit elf Atommüllbehältern war am Freitag um 17.45 Uhr nahe der
Wiederaufbereitungsanlage La Hague gestartet. (dpa/mkr)
+++
Freitag, 21 Uhr, Metzingen
Festnahmen nach Sitzblockade auf Bundestraße
Im Anschluss an einen Laternenumzug ist am Abend die Bundestraße 216 bei
Metzingen blockiert worden. Die Polizei sprach von 300, die Teilnehmer von
500 Beteiligten. Dabei wurden Strohballen in Brand gesetzt. An der Blockade
beteiligte sich auch ein Dutzend Bauern mit Traktoren.
Die Polizei löschte die Strohballen mit Hilfe von Wasserwerfern. Beamten
seien mit Eiern und Flaschen beworfen worden, erklärte sie. Ein Sprecher
der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg sprach von "üblichen Scharmützeln
und Reibereien mit der Polizei".
Die Beamten haben nach Auskunft von Beteiligten bei der anschließenden
Räumung vier Personen festgenommen. Zwei von ihnen seien nach einer
erkennungsdienstlichen Behandlung wieder frei gekommen, zwei weitere erst
nach richterlicher Verfügung.
Weitere Kundgebungen gab es am Abend in Lüneburg, wo spontan gegen die
Ingewahrsamnahme der Robin-Wood-Aktivistin demonstriert wurde, sowie in
Hitzacker, Wendisch-Evern und Lüchow. (rp/mkr/ap)
+++
Freitag, 18.00 Uhr, Lüchow
Mahnwachen gegen den Castortransport
Atomkraftgegner haben am Freitag Nachmittag ihre Proteste gegen den
Castortransport fortesetzt. Auf dem Marktplatz in Lüchow versammelten sich
Mitglieder der Senioren-"Initiative 60" sowie der
"Bunten"-Stadtratsfraktion zu Mahnwachen. In Hitzacker und in Metzingen
sollten Laternenumzüge starten.
Metzingen hat sich auch zu einem "Widerstandsnest" erklärt. Hier sowie in
vier weiteren Orten des Wendlands gibt es Camps für auswärtige
Atomkraftgegner. Auf der "Esso-Wiese" in Dannenberg haben die
Bürgerinitiativen und Umweltorganisationen in Bauwagen und Containern
provisorische Büros eingerichtet. (rp)
+++
Freitag, 17.45 Uhr,
Atommülltransport in Frankreich losgefahren
Der elfte Castor-Transport zum Zwischenlager in Gorleben ist nahe der
französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague gestartet. Der Zug mit elf
Atommüllbehältern habe sich um 17.45 Uhr am Bahnhof Valognes in Bewegung
gesetzt, sagte Jean-Yvon Landrac von der französischen
Anti-Atomkraft-Organisation Sortir du Nucléair.
Über Nacht soll der Zug quer durch Nordost-Frankreich fahren, bis er am
Samstagnachmittag bei Wörth am Rhein die Grenze zu Deutschland überquert.
In Gorleben wird er am Sonntag erwartet.
Auf französischer Seite waren vereinzelt Protestaktionen geplant,
allerdings wurde nicht mit gewaltsamen Aktionen gerechnet, da der Atommüll
Frankreich ja verlassen sollte.
Die Fracht in den Behältern strahlt stärker als bei vorangegangenen
Transporten. Daher wird der Atommüll nicht in deutschen Castor-Behältern,
sondern in französischen TN-85-Behältern angeliefert. Die deutschen
Castor-Behälter mit einer entsprechend stärkeren Abschirmung sind in der
Entwicklung und noch nicht zugelassen. Die stärkere Strahlung geht auf
einen höheren Abbrand der verarbeiteten Brennelemente zurück.
+++
Freitag, 15.20 Uhr, Gedelitz
"Republik Freies Wendland" ausgerufen
Vor wenigen Minuten wurde in Gedelitz die "Republik Freies Wendland"
ausgerufen. Ungefähr 100 Teilnehmer waren dabei anwesend, vor allem ältere,
aber auch einige jüngere Aktivisten. In den sieben Hütten aus Stroh wird
nun wieder der Wendlandpass ausgestellt. Außerdem wurde ein Buch zum Thema
30 Jahre Widerstand vorgestellt, Auszüge aus den Interviews werden derzeit
vorgelesen. Erstmals war die Republik Freies Wendland im Mai 1980
ausgerufen.
+++
Freitag, 15.15 Uhr, Berlin
CDU-Politikerin kritisiert Grünen-Protest: "Populismus pur"
Die Unionspolitikerin Katherina Reiche hat die Grünen wegen ihrer
Protestankündigung bei den Atommülltransporten scharf kritisiert. Mit ihren
Aufrufen zum Protest versuchten die Grünen "den Ausstieg aus der
politischen Verantwortung", erklärte die stellvertretende Vorsitzende der
Unionsfraktion im Bundestag am Freitag in Berlin. Schließlich habe die
Partei mit dem Atomausstieg mit die Grundlagen für die Transporte gelegt.
Niemand werde das Recht zur friedlichen Demonstration in Frage stellen,
betonte Reiche. "Dass aber die Grünen mit zu den Demonstrationen aufrufen
und 'mit gewaltfreien Aktionen den Castor stoppen wollen'", überrascht
schon." Dies sei "Populismus pur".
+++
Freitag, 14.30, Lüneburg
Robin Wood-Aktivistin inhaftiert
Robin Wood-Aktivistin inhaftiert Die Umweltorganisation Robin Wood meldet,
dass eine ihrer Aktivistinnen für mehrere Tage in Haft genommen wurde. Laut
einer Pressemitteilung der NGO haben am Donnerstag 15 Robin Wood-Aktivisten
mit Kletteraktionen über den Gleisen zwischen Lündeburg und Wendisch Evern
gegen die Atommüll-Transporte nach Gorleben protestiert.
Eine von ihnen wurde von der Polizei "vorsorglich" in Gewahrsam genommen -
zur Begründung hieß es, dass so die unmittelbare Begehung einer Straftat
verhindert werden solle. (taz/dpa)
+++
Freitag, 14.00 Uhr
Polizei bestätigt Termin für Castortransport
Die Göttinger Polizei hat den Termin für den Castortransport nach Gorleben
bestätigt. Er werde an diesem Wochenende von der französischen
Wiederaufarbeitungsanlage La Hague nach Gorleben fahren, erklärte die
Göttinger Polizeidirektion am Freitagnachmittag.
Bislang hatte es keine offizielle Bestätigung dafür gegeben. Beamte der
Göttinger Polizeidirektion sichern den Transport von der
hessisch-niedersächsischen Landesgrenze über Göttingen, Northeim,
Hildesheim und Hannover bis in den Landkreis Verden.
Für den Raum Göttingen erwartet die Polizei nach eigenen Angaben friedliche
Protestaktionen, sie schließt aber auch Straftaten nicht aus. Bereits am
vergangenen Dienstag waren zwei Atomgegner auf die Fassade des Göttinger
Bahnhofs geklettert und hatten dort ein Transparent mit der Aufschrift
"Castor stoppen" entrollt.
Gegen beide sind Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch eingeleitet worden.
Bei der Stadt Göttingen sind für das Wochenende verschiedene
Veranstaltungen und Demonstrationen angemeldet worden.
"Gegen Gewalttäter und bei Straftaten wird die Polizei konsequent vorgehen
und einschreiten", sagte Polizeipräsident Hans Wargel. Die Gleise der
Transportstrecke sowie jeweils 50 Meter rechts und links davon seien von
der Polizei zum besonders gefährdeten Objekt nach dem Niedersächsischen
Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung erklärt worden. "Wer von
der Polizei auf oder an den Gleisen angetroffen wird, muss damit rechnen,
dass er in Gewahrsam genommen wird", sagte Wargel. (rp)
+++
Freitag, 12.30 Uhr, Asse
Greenpeace entrollte Banner
Greenpeace-Aktivisten haben am Freitag vormittag ein 25 Quadratmeter großes
Banner mit der Aufschrift "Asse-Gorleben, es gibt keine sicheren Endlager""
auf dem Förderturm des Atommüllendlagers Asse II entrollt. Seit
Mittwochmorgen demonstrieren Aktivisten dort gegen die Lagerung von
Atommüll in Salz.
+++
Freitag, 12 Uhr
Das Protest-Programm fürs Wochenende
Nach der Großdemonstration am Samstag setzen die Atomkraftgegner im
Wendland ihre Proteste gegen den Castortransport auch am Sonntag fort.
Bereits für sechs Uhr morgens sind im Waldgebiet Göhrde Demonstrationen
entlang der Transportstrecke angekündigt - Motto: "Gemeinsam zum Zug
kommen". Ab acht Uhr beginnen bei Hitzacker Blockaden der Aktionsgruppe
"Widersetzen".
In Govelin und Bahrendorf beginnen jeweils um zehn Uhr Mahnwachen der
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. Gleichzeitig gibt es eine
Andacht in der Langendorfer Kirche. Um elf Uhr startet eine Pferde- und
Kutschenprozession auf der Transportstrecke zwischen Langendorf und
Quickborn.
Ebenfalls um elf Uhr rückt die Senioren-Initiative "Graue Zellen" zu einer
weiteren Stuhlprobe am Dannenberger Verladekran aus. Von dort startet dann
um 13.00 Uhr eine Fahrraddemo zum Erkundungsbergwerk Gorleben. Ab 16 Uhr
heißt es "Kultur contra Castor" bei Musik, Literatur, Kaffee und Kuchen an
der Kirche in Langendorf. (rp)
7 Nov 2008
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