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# taz.de -- Israel will weiter bomben: Ägypten legt Vorschlag für Gaza vor
> Kairo und Ankara wollen einen neuen Waffenstillstand vermitteln. Am
> Mittwoch tagt die Arabische Liga in der ägyptischen Hauptstadt. Doch
> Israel eine Feuerpause derzeit ab.
Bild: Jeden Tag etwas mehr kaputt: Gaza Stadt.
BERLIN/GAZA/JERUSALEM taz/ap/rtr/afp Pünktlich zu der Dringlichkeitssitzung
der Arabischen Liga in Kairo hat der ägyptische Außenminister Ahmed Abul
Gheit einen Vorschlag unterbreitet, mit dem die Kämpfe zwischen Israel und
der palästinensischen Hamas im Gazastreifen beendet werden sollen. Zuvor
hatte sich Gheit in Ankara mit seinem türkischen Amtskollegen Ali Babacan
getroffen.
Wie die Zeitung al-Hayat am Dienstag berichtete, soll der am 19. Dezember
beendete Waffenstillstand wieder in Kraft gesetzt werden. Hamas müsste sich
verpflichten, Israel nicht mehr mit Raketen zu beschießen, während im
Gegenzug die Übergänge in den Gazastreifen für den Personen- und
Warenverkehr geöffnet werden sollen. Regionale und internationale Garantien
würden dafür sorgen, dass die Übergänge offen bleiben. Ägypten erklärte
sich bereit, gegenüber Israel zu vermitteln, während die Türkei dies
gegenüber Hamas und Syrien tun will.
Am Montagabend forderte auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon einen
sofortigen Waffenstillstand. Er appellierte an die arabischen
Außenminister, bei ihrer Sitzung in Kairo "schnell und entschieden" zu
handeln. In Paris wollten die EU-Außenminister am Dienstagabend auf einer
Sondersitzung über die Gewalteskalation beraten.
Die israelische Regierung setzte auch am vierten Kriegstag die Angriffe auf
Regierungsgebäude der Hamas fort. Die Zahl der palästinensischen Todesopfer
stieg auf 369. In Israel kamen seit Beginn der Offensive am Samstag vier
Menschen durch palästinensischen Raketenbeschuss ums Leben.
Während an der Grenze zum Gazastreifen tausende Soldaten mit Panzern und
Artillerie zusammengezogen wurden, erklärte Israels Ministerpräsident Ehud
Olmert, die Luftangriffe seien "die erste von mehreren Phasen", die vom
Kabinett gebilligt worden seien. Ob eine Bodenoffensive geplant ist, ließ
die Regierung offen.
Nach Angaben der israelischen UN-Botschafterin will die Regierung die
Angriffe im Gazastreifen so lange fortsetzen, bis die Hamas vollständig
vernichtet ist, sagte Gabriela Schalew in New York. Die Regierung sei
angesichts der internationalen Kritik an den Angriffen zwar besorgt, "aber
zuallererst haben wir das Recht, uns zu verteidigen". Eine Wiederaufnahme
des Waffenstillstandes komme für Israel nicht infrage.
Drei der bekanntesten israelischen Schriftsteller - David Grossmann, Amos
Oz und A. B. Yehoshua - sprachen sich dagegen in Zeitungsinterviews für
einen Waffenstillstand auf beiden Seiten aus. Yehoshua stellte in der
italienischen Zeitung Stampa klar, dass er die israelische Operation
zugleich für richtig halte.
Unterdessen ließ Israel am Dienstag nach Militärangaben 100 Lastwagen mit
Hilfsgütern und Waren in den Gazastreifen. Gleichzeitig hinderte die
israelische Marine ein Schiff der internationalen Organisation "Free Gaza"
daran, medizinische Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen.
31 Dec 2008
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