# taz.de -- integrationsrat: Integrationsrat bleibt sich treu | |
> Eine neue Satzung sollte das 28-köpfige Gremium arbeitsfähiger machen - | |
> doch es ändert sich wenig VON EIKEN BRUHN | |
Bild: Die Fatih-Moschee: Hier tagte der Bremer Integrationsrat. Die Jüdische G… | |
Weniger Mitglieder, mehr Einfluss - unter diesen Zielvorgaben beschloss der | |
Bremer Rat für Integration am Mittwochabend Vorschläge für eine neue | |
Satzung. Das erste Vorhaben scheiterte: Es bleibt bei 28 ehrenamtlichen | |
Mitgliedern, hinzu kommen deren Stellvertreter und Stellvertreterinnen, die | |
gewährleisten sollen, dass die Sitzungen in Zukunft besser besucht sind. | |
Auch am Mittwoch kam gerade ein Drittel der Stimmberechtigten in die | |
Gröpelinger Fatih-Moschee, in der der Rat ausnahmsweise tagte. | |
Voll wurde der Sitzungsraum dennoch - ein Dutzend Gäste beteiligte sich an | |
der Diskussion um die neue Zusammensetzung des Rates, die in weiten Teilen | |
die alte ist. Vier VertreterInnen kommen nach wie vor aus Bremerhaven, zwei | |
aus Bremer Wohlfahrtsverbänden, sechs aus den so genannten "Akteursgruppen" | |
Arbeitsmarkt, Bildung, Weiterbildung, Kultur, Wissenschaft und Forschung | |
sowie jeweils einer oder eine aus dem Landessportbund, den Bremer Medien | |
und einer Flüchtlingsorganisation. | |
Neu hinzugekommen sind der Zentralelternbeirat und die | |
Gesamtschülervertretung. Abgelehnt wurde der Vorschlag, neben den Muslimen, | |
der evangelischen und katholischen Kirche auch die jüdische Gemeinde | |
aufzunehmen. | |
Ebenfalls keine Mehrheit fand sich dafür, die Bremer TürkInnen mit zwei | |
VertreterInnen zu repräsentieren. Es gehe dabei nicht um den Ausschluss | |
bestimmter Bevölkerungsgruppen, sagte die Vorstandsfrau Ulrike Brunken, | |
sondern darum, das Gremium arbeitsfähig zu halten. "Wir brauchen keine | |
Lobbyisten, sondern Menschen, die sich um die Integration aller bemühen", | |
so die Geschäftsführerin des Paritätischen Bildungswerks. | |
Gerungen wurde außerdem um die Frage, wie mehr MigrantInnen in den Rat | |
geholt werden können, die - anders als in der Vergangenheit - ein echtes | |
Interesse an dem Thema haben. Der ursprüngliche Plan, Plätze nur an | |
Personen zu vergeben, die 25 UnterstützerInnen vorweisen können, fiel | |
durch. "Ich sehe nicht ein, warum ein aktiver Mensch Unterschriften sammeln | |
soll, um hier mitarbeiten zu können", kritisierte das Ratsmitglied Mehmet | |
Altun. "Damit hätten wir zwei Klassen von Mitgliedern." Stattdessen sollen | |
jetzt Interessierte ihre Motivation begründen sowie Referenzen von | |
Organisationen oder Privatpersonen vorlegen. Die Sozialdeputation, die auch | |
die neue Satzung verabschieden muss, soll dann aus den Bewerbungen acht | |
Personen berufen. | |
Der ehrenamtlich arbeitende Rat für Integration wurde 2004 mit dem Ziel | |
gegründet, zum einen in Bremen tätige IntegrationspolitikerInnen besser zu | |
vernetzen und zum anderen die Gleichberechtigung von MigrantInnen | |
voranzutreiben. 2007 gab sich der Rat einen fünfköpfigen Vorstand, um | |
schneller auf aktuelle Ereignisse reagieren zu können. | |
29 Jan 2009 | |
## TAGS | |
Ditib | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Besetzung des Bremer Integrationsrats: Bremerhaven ist nicht integrierbar | |
Seit Monaten sind die Bremerhavener Plätze im Integrationsrat vakant. Nun | |
hat die Sozialdeputation Ayhan Gündogdu von der Ditib-Gemeinde abgelehnt. |