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# taz.de -- Abstimmung im Internet: Grundeinkommen für alle
> 1.500 Euro für jeden Erwachsenen fordert eine Massenpetition. Unter den
> Befürwortern des Grundeinkommens ist die Finanzierung durch eine
> Konsumsteuer umstritten.
Bild: Kindergärtnerin Wiest hat die Petition im Bundestag online eingebracht.
BERLIN taz "Der Deutsche Bundestag möge beschließen … das bedingungslose
Grundeinkommen einzuführen." So steht es in einer Online-Petition, die
bislang knapp 15.000 Menschen unterzeichnet haben - weit mehr als bei allen
anderen Petitionen, die derzeit online stehen. Noch bis Dienstag kann die
Petition im Internet mitgezeichnet werden. Danach muss sich der
Petitionsausschuss mit dem Thema beschäftigen.
Die erste öffentliche Bundestagspetition für ein Grundeinkommen fordert
1.500 Euro für jeden erwachsenen Bürger, Kinder sollen 1.000 Euro pro Monat
erhalten. Finanziert werden soll das durch eine Konsumsteuer; alle anderen
Steuern, Transferleistungen und Subventionen sollen dafür wegfallen. Ziel
der Petition sei es, "allen Bürgern ein würdevolles Leben zu
gewährleisten".
Eingebracht hat den Vorschlag Susanne Wiest, eine Kindergärtnerin aus
Greifswald. "Das war Zufall", sagt sie heute. Sie sei auf der
Petitionsseite des Bundestags gelandet und habe sich "spontan" zu der
Eingabe entschlossen. "Die Arbeitslosigkeit kann systembedingt jeden
treffen", sagt Wiest. Ein bedingungsloses Grundeinkommen in ausreichender
Höhe könne dafür sorgen, "dass die Angst aufhört vor der Arbeitslosigkeit".
Von dem Erfolg ihrer Petition ist Wiest selbst überrascht. "Hätte ich nicht
gedacht", sagt sie, dass so viele Menschen unterschreiben.
Dabei ist ihr Vorschlag selbst unter Befürwortern des bedingungslosen
Grundeinkommens umstritten. Werner Rätz von Attac kritisiert, die
Finanzierung durch eine Konsumsteuer sei "problematisch und in der Bewegung
höchst umstritten". Sie habe den Nachteil, dass Vermögensunterschiede nicht
beseitigt würden.
Zudem sei eine Bundestagspetition zu diesem Zeitpunkt das "falsche Mittel,
um den Gedanken des bedingungslosen Grundeinkommens zu befördern":
Realistisch sei momentan nämlich bloß ein "Grundeinkommen, das die
herrschenden Verhältnisse widerspiegelt" - also ein niedriges. Zusammen mit
einem fragwürdigen Finanzierungsmodell würden bestehende Ungleichheiten
dadurch nicht gemildert, sondern sogar verschärft.
6 Feb 2009
## AUTOREN
Felix Werdermann
## TAGS
Bedingungsloses Grundeinkommen
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finden über 50.000 Menschen unterstützenswert - und unterzeichneten eine
Petition an den Bundestag.
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