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# taz.de -- Sänger sagt Konzert in Mexiko ab: Mexikos Staatsfeind Manu Chao
> Wer sich in politische Angelegenheiten des Staates Mexiko einmischt, so
> sagt das Gesetz, kann des Landes verwiesen werden. Nun wurde auch gegen
> Sänger Manu Chao ermittelt.
Bild: Bevor er des Landes verwiesen werden konnte, sagte der globalisierungskri…
Ausländische Menschenrechtsbeobachter, die in Mexiko aktiv sind, kennen ihn
bestens: den Paragrafen 33. Wer sich in politische Angelegenheiten des
Staates einmischt, so sagt das Gesetz, kann des Landes verwiesen werden.
Immer wieder werden internationale Aktivistinnen und Aktivisten auf dieser
Grundlage abgeschoben. So beispielsweise im Mai 2006 nach
Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Bürgern in der Gemeinde San
Salvador Atenco. Die mexikanischen Behörden wiesen damals mehrere Frauen
aus, die festgenommen worden waren, unter ihnen auch eine Deutsche. Da zwei
Demonstranten starben und, nicht zuletzt, weil auch die Ausländerinnen
während ihrer Festnahme von Beamten sexuell misshandelt wurden, hat der
Einsatz für scharfe Kritik vonseiten mexikanischer und internationaler
Menschenrechtsorganisationen gesorgt.
"Das, was in Atenco passierte, war ein Akt des Staatsterrorismus", erklärte
der Sänger Manu Chao nun vergangenen Dienstag auf einer Pressekonferenz in
Guadalajara. Der französisch-spanische Musiker nutzte das renommierte 24.
Internationale Filmfestival in der zentralmexikanischen Stadt, um an die
Polizeiaktion zu erinnern. Er forderte die Freilassung von Beteiligten, die
zu langjährigen Gefängnisstrafen verurteilt worden waren. Die Folge: Manu
Chao wurde selbst Ziel von Ermittlungen, weil er gegen den Paragrafen 33
verstoßen haben soll. Nach Informationen der Tageszeitung La Jornada hatte
das Innenministerium bereits von der Einwanderungsbehörde die Unterlagen
über Manu Chaos Einreise angefordert, um den Fall zu prüfen.
Kurzerhand sagte der globalisierungskritische Sänger daraufhin sein Konzert
in Guadalajara ab. Er befürchtete, dass er dort festgenommen werden und es
auf dem Festival zu einer gewaltsamen Eskalation kommen könnte. "Ich hoffe,
dass ihr meine Entscheidung versteht", ließ er seine Fangemeinde wissen.
Von dem Gesetz habe er nichts gewusst. Am Freitag gab sich das
Innenministerium plötzlich versöhnlich. Die Behörde habe nie erwogen, den
Musiker zu sanktionieren. Man lege großen Wert darauf, dass in Mexiko die
Pressefreiheit gewahrt bleibe, ließ das Ministerium wissen.
29 Mar 2009
## AUTOREN
Wolf-Dieter Vogel
Wolf-Dieter Vogel
## TAGS
Musik
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