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# taz.de -- 54. Eurovision Song Contest in Moskau: Fakten zum kalten Popkrieg
> Die Enttäuschung über die schlechten Platzierungen der vergangenen Jahre
> war in den westeuropäischen Ländern groß. Sie vermuteten ein abgekartetes
> Spiel der Osteuropäer. Deshalb einige Fakten zur Aufklärung.
Bild: Die türkische Vertreterin Hadise während des Vorausscheids in Moskau.
42 Länder nehmen in Moskau am 54. Eurovision Song Contest teil. Neben den
fünf gesetzten Ländern (Spanien, Großbritannien, Frankreich und Deutschland
als größte Beitragszahler der Eurovision und Russland als Sieger von 2008
und Veranstalter dieses Jahr) müssen 37 Länder in ein Halbfinale.
Die Länderzahl in Moskau lässt sich so aufgliedern: 9 Länder, die aus der
Sowjetunion hervorgegangen sind (Russland, Ukraine, Asserbaidschan,
Armenien, Weißrussland, Moldawien, Litauen, Estland, Lettland) kommen
weitere 6 Länder aus der Konkursmasse Jugoslawiens (Serbien, Montenegro,
Slowenien, Kroatien, Bosnien & Herzegowina, Mazedonien) sowie, ebenfalls
zum Balkan zählend, Albanien. 6 Länder gehörten bis zum Fall des Eisernen
Vorhangs zur Intervision, der Ostblockvariante der Eurovision (Ungarn,
Slowakei, Tschechien, Bulgarien, Polen, Rumänien). Zum klassischen Europa
des ESC gehören 19 Laender (Schweiz, Frankreich, Grossbritannien,
Deutschland, Spanien, Portugal, Irland, Island, Schweden, Norwegen,
Dänemark, Finnland, Griechenland, Zypern, Israel, Malta, Türkei, Belgien,
Niederlande) sowie Andorra, das aber erst seit neuestem am ESC teilnimmt.
Zur klassischen ESC-Gemeinschaft gehörten Österreich, Italien, Monaco sowie
Luxemburg – sie sind entweder mit keinem ihrer TV-Sender mehr Mitglied der
Eurovision oder haben das Interesse am ESC verloren.
Unterscheidet man die 42 ESC-Länder in Moskau nach der Mitgliedschaft zur
Europäischen Union und der Nichtmitgliedschaft beträgt das Verhältnis 23:19
zugunsten der EU-Angehörigkeit.
Aus dem ersten Semifinale am Dienstag gingen 7 Länder ins Finale, die zur
ESC-Klassikerfamilie zählen, nur 3 Länder haben sich aus dem Osten oder
Südosten Europas qualifiziert. Aus dem zweiten Qualifikationsteil gingen
sieben Länder des früheren Ostens ins Finale, drei des klassischen Westens.
Eine Aussage über die Balance zwischen Ost und West ist allerdings
schwierig, weil die drei baltischen Länder auf keinen Fall zum Osten
gezählt werden möchten, ebensowenig Ungarn, Tschechien oder die Slowakei.
13 von 25 Acts des Finales vom Vorjahr in Belgrad wurden zum klassischen
ESC-Westen gerechnet, selbstverstänlich einschließlich der mediterranen
Länder Griechenland, die Türkei und Israel – alle drei sind seit den
siebziger Jahren Teil des ESC. Israel, weil es seit den mittleren
Sechzigern Teil des TV-Senderverbunds Eurovision ist.
Zur Eurovision gehören nominell auch die Länder des Maghreb wie des
arabischen Nahen Osten, könnten am ESC auch teilnehmen, wollen dies aber
nicht, solange Israel mitmacht. Das Generalsekretariat des ESC in Genf
sagt, eine Teilnahme vom Ausschluss eines Mitgliedslandes abhängig zu
machen, sei mit dem Geist und den Statuten der Eurovision nicht vereinbar.
15 May 2009
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