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# taz.de -- Cannes-Gewinner Waltz: Tarantinos General
> Für seine Rolle in Tarantinos "Inglourious Basterds" wird Christoph Waltz
> als bester Darsteller in Cannes geehrt. Verdient - bei seinem Talent, die
> Ambivalenz dunkler Figuren zu zeigen.
Bild: Polyglott, aalglatt, Judenjäger: SS-Oberst Landa (Christoph Waltz).
Du hast mir meine Berufung zurückgegeben!" Mit dieser emphatischen
Grußadresse an Quentin Tarantino, den "unnachahmbaren Schöpfer des Obersts
Landa", beschloss der beste männliche Darsteller des 62. Filmfestivals von
Cannes am Sonntagabend seine Dankesrede. Der SS-Oberst Landa, der
polyglotte, aalglatte "Judenjäger" in Tarantinos Film "Inglourious
Basterds", markiert in der Arbeitsbiografie des Schauspielers Christoph
Waltz zweifellos einen entscheidenden Moment. Zugleich ist er aber auch nur
ein Beleg für dessen Talent, sich gerade die dunklen Figuren in einer Weise
anzueignen, die die schönsten Ambivalenzen zu Tage bringt.
Christoph Waltz wird am 4. Oktober 1956 in Wien geboren. Seine Eltern,
Johannes Waltz und Elisabeth Urbanic, sind Bühnen- und Kostümbildner, auch
andere Mitglieder der Familie arbeiteten schon am Theater. Waltz absolviert
eine Schauspielausbildung am Max-Reinhard-Seminar sowie am Lee Strasberg
Institute in New York. Anfang der 80er-Jahre ist er am Zürcher
Schauspielhaus engagiert.
Später arbeitet Waltz regelmäßig in Deutschland, ab Mitte der 90er-Jahre
wird er durch seine Mitwirkung an Fernsehproduktionen einem größeren
Publikum bekannt. Er erhält Auszeichnungen wie den Fernsehspielpreis der
Deutschen Akademie der Darstellenden Künste als "Bester Schauspieler"
(1996) und den Grimme-Preis (2002) - Letzteren für seine Rolle als
Entführer von Richard Oetker, Ersteren für seine Verkörperung von
Schlagerstar Roy Black. Wenn man dazu noch Waltz Mitwirkung an Komödien
zählt, in denen er seinen leicht bedächtigen Duktus ins komisch
Deplatzierte dehnt, dann hat man einen guten Eindruck von der Bandbreite
dieses Working Actors, dem das Weltkino nun eine Tür weit geöffnet hat.
ISABELLA REICHER
26 May 2009
## AUTOREN
Isabella Reicher
## TAGS
EU-Parlament
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