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# taz.de -- Internetpräsenz der Hutu-Miliz: Terrorseite zieht aus Deutschland …
> Der Präsident der ruandischen Hutu-Miliz FDLR verlagert seine in
> Deutschland gesperrte Webseite nach London. Die FDLR ist eine der
> berüchtigsten Rebellengruppen.
Bild: Das Flüchtlingslager Kichanga bei Goma im Ostkongo - für viele Zuflucht…
BERLIN taz | Die Internetseite der im Kongo aktiven, teils von Tätern des
ruandischen Völkermordes geführten Miliz "Demokratische Kräfte zur
Befreiung Ruandas" (FDLR), die letzte Woche gesperrt worden war, ist wieder
online. Der in Deutschland lebende FDLR-Präsident Ignace Murwanashyaka hat
sie auf einem neuen Server veröffentlicht: der Londoner Firma Amen.
Weiterhin ist sie auf seinen Namen registriert.
Am Freitag hatte der in Saarbrücken ansässige Server OVH, der die Webseite
bislang gehostet hatte, auf eine Anfrage der taz prompt reagiert: OVH
kündigte Murwanashyaka und nahm die Seite vom Netz. Sie war bei einer
französischen Firma registriert, bei der deutschen Tochtergesellschaft
gespeichert und wurde über das französische Netzwerk des Mutterkonzerns ins
Internet eingespeist. Auf erneute Anfrage bestätigte OVH, dass alle
Vertragsdetails, auch die französische Registrierung, fristlos gekündigt
seien.
Verblüfft über den Umzug der Webseite zeigte sich gestern die
UN-Expertengruppe, die die Einhaltung internationaler Sanktionen gegen die
FDLR überwacht. Bereits 2008 hatte sie eine schriftliche Anfrage an den
Server OVH verfasst - allerdings per E-Mail und nicht an die deutsche
Tochtergesellschaft, die den Vertrag abgeschlossen hatte, sondern an den
französischen Mutterkonzern. Anne Wagner von der OVH-Geschäftsleitung in
Saarbrücken sagt, sie habe dies weder erfahren noch überhaupt Informationen
über den Kunden erhalten. "Wäre ein offizielles Einschreiben an die
Rechtsabteilung eingegangen, wäre mir dies auf jeden Fall mitgeteilt
worden", sagt sie.
Gestern bat die UN-Expertengruppe OVH erneut um Auskunft. Weil unter den
UN-Sanktionen Murwanashyakas Konten eingefroren sind, will sie wissen, wer
die Rechnungen für die Internetseite bezahlt hat. "Wir glauben, dass die
Person oder Organisation, die diese Webseite bezahlt, in die
Finanztransfers der FDLR involviert ist", heißt es in dem neuen
UN-Schreiben an OVH.
3 Sep 2009
## AUTOREN
Simone Schlindwein
## TAGS
Kongo
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115. TAG KONGO-KRIEGSVERBRECHERPROZESS: FDLR ohne fdlr.org
Nach der Sperrung der FDLR-Homepage im August 2009 wetterte FDLR-Präsident
Murwanashyaka gegen die taz und „diesen Johnson“.
Auf Anfrage der taz: Webseite der Hutu-Miliz abgeschaltet
Auf taz-Anfrage ist die Webseite der ruandischen Hutu-Miliz FDLR
abgeschaltet worden. In der Miliz sammeln sich Täter des ruandischen
Völkermordes, die im Kongo schwerste Verbrechen begehen.
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