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# taz.de -- Erfolgreiche Proteste in Dänemark: Aus für CCS
> In Dänemark wehren sich die Anwohner gegen die CCS-Technik - Vattenfall
> gibt klein bei. Nun will sich der Konzern auf Projekte in Deutschland
> konzentrieren.
Bild: Kohlekraftwerk Jänschwalde: CCS-Erprobung jetzt eben in Deutschland.
STOCKHOLM taz | In Dänemark waren es die Proteste von Anwohnern, in
Norwegen das Geld: In dieser Woche sind gleich zwei Pilotprojekte gestoppt
worden, mit denen die sogenannte CCS-Technik in der Praxis getestet werden
sollte. Bei der Technologie geht es um die Abscheidung und Speicherung des
Treibhausgases Kohlendioxid (CO2), das sogenannte Carbon Capture and
Storage.
"Die CCS-Technik erwies sich als weit teurer als bislang angenommen und
würde mehr kosten als das gesamte Kraftwerk", begründet der norwegische
Stromversorger BKK den Verzicht auf den Bau eines neuen Gaskraftwerks bei
Mongstad nahe Bergen. Die Regierung in Oslo hatte für eine Baugenehmigung
die Abscheidung und unterirdische CO2-Lagerung in leeren Öl- und
Gaskavernen unter dem Nordseeboden zur Bedingung gemacht. Angesichts der
aktuellen Strompreise einerseits und der Bau- und Betriebskosten
andererseits sei es unmöglich, ein solches Projekt lohnend zu machen, sagte
BKK-Abteilungschef Thor André Berg.
Nicht das nötige Kleingeld, aber die fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung
lassen Vattenfall in Dänemark auf seine CCS-Pläne verzichten. Die
Bevölkerung im nördlichen Jütland hatte nachhaltig dagegen protestiert, zum
"Versuchskaninchen" für eine bislang nicht getestete Technik zu werden, und
die Organisation "Nej til CO2-lagring ("Nein zur CO2-Lagerung") gegründet.
Ihre Besorgnis: Das unterirdische Lager in einer porösen Sandsteinschicht,
die von einer Lehmschicht überlagert wird, könne womöglich nicht so sicher
sein wie von Vattenfall versprochen.
Der Energiekonzern wollte mit seinem dänischen Pilotprojekt die
CO2-Abscheidung und -Lagerung beim Kohlekraftwerk "Nordjyllandsværket" in
Aalborg demonstrieren. Investitionen von umgerechnet über 250 Millionen
Euro waren dafür vorgesehen, die Anlage sollte 2013 in Betrieb genommen
werden.
Vor dem jetzigen Ausstieg hatte Vattenfall seine Pläne bereits im Mai wegen
der Weigerung von Landwirten, ihre Felder für geologische Untersuchungen
betreten zu lassen, vorläufig gestoppt. Der dänische Vattenfall-Direktor
Erland Christensen kündigte an, der Konzern wolle sich für die Umsetzung
der CCS-Technik nun auf Projekte in Deutschland konzentrieren.
5 Sep 2009
## AUTOREN
Reinhard Wolff
Reinhard Wolff
## TAGS
CO2-Emissionen
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