# taz.de -- Kommentar Vegetarischer Tag für Bremen: Wenn schon, esst besseres … | |
> Der Verzicht schärft das Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln und | |
> lässt die Achtung vor denen wachsen, die sie erzeugen. Mit | |
> Genussfeindlichkeit hat das nichts zu tun. | |
Bild: Nein, auch am "Veggiday" soll in Bremen nicht nur sowas auf den Tisch kom… | |
Der Vorschlag, alle BremerInnen sollten einmal die Woche auf Fleisch | |
verzichten, ist in vielerlei Hinsicht positiv - nicht nur im Hinblick auf | |
den Klimawandel und die Gesundheit: Er ist handhabbar, zumutbar und kann | |
mit einem direkten Gewinn an Lebensqualität verbunden sein. | |
Einmal die Woche vegetarisch zu kochen, sollte die Phantasie selbst des | |
hartgesottensten Schnitzel-Braters nicht überfordern. Ein bisschen Gemüse | |
zu dünsten oder im Dampfkochtopf zu kochen dauert nicht viel länger als das | |
Braten eines Steaks, wobei ja auch das Steak in den seltensten Fällen ohne | |
Beilagen verzehrt wird. | |
Einmal die Woche auf Fleisch zu verzichten knüpft bezeichnenderweise an die | |
religiöse Tradition an. Sie führt uns vor Augen, dass es nicht | |
selbstverständlich ist, stets im Überfluss zu essen zu haben. Der Verzicht | |
schärft das Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln und lässt die | |
Achtung vor denen wachsen, die sie erzeugen. | |
Das Schöne dabei ist, dass das nichts mit Genussfeindlichkeit zu tun hat. | |
Im Gegenteil: Wer den einen Tag auf Fleisch verzichtet, kann sich am andern | |
ein besseres Stück leisten: eins aus ökologischer Landwirtschaft, von einem | |
Tier, das nicht blöde gezüchtet und mit Turbo-Futter in Rekordzeit zur | |
Schlachtreife gemästet wurde. Wenn schon Fleisch, dann wenigstens solches | |
das schmeckt! | |
28 Jan 2010 | |
## AUTOREN | |
Gernot Knödler | |
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