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# taz.de -- "Berliner Zeitung": Angst vor unbekannten Dritten
> Die Berliner Zeitung wählt einen neuen Redaktionsausschuss. Kritiker
> fürchten eine Zentralredaktion - nicht nur für die eigenen vier
> Verlagstitel.
Bild: Ein starkes Haus? Berliner Verlag in Berlin.
Die Berliner Zeitung wählt einen neuen Redaktionsausschuss. Offiziell, weil
zwei der drei Mitglieder dieses Gremiums von den Plänen betroffen sind, die
Politik- und Wirtschaftsberichterstattung von Berliner Zeitung und
Frankfurter Rundschau (FR) in einer eigenen neuen Redaktions-GmbH zu
fusionieren.
Tatsächlich fürchten Kritiker der Zusammenlegung, dass hier in Wahrheit
viel mehr auf dem Spiel steht: die schleichende Einführung einer
Zentralredaktion auch für alle anderen Titel der Verlagsgruppe (Kölner
Stadtanzeiger, Mitteldeutsche Zeitung Halle/S.). Und damit der überwiegende
Verlust der redaktionellen Eigenständigkeit nicht nur bei der mit hohen
Verlusten kämpfenden FR, sondern auch in Berlin.
Darauf deuten auch Details im Handelsregistereintrag für die neue
Redaktionsgemeinschaft GmbH hin. Dort heißt es, "Gegenstand" der
Gesellschaft sei "die Lieferung und der Austausch von journalistischen
Inhalten an Dritte, insbesondere an solche Dritte, an denen die
Mediengruppe M. DuMont-Schauberg (…) beteiligt ist".
Die 25-köpfige neue Redaktionsgesellschaft hat mit Brigitte Fehrle (bislang
Berliner Zeitung) auch eine eigene Chefredakteurin. Als strategischer Kopf
hinter dem Konstrukt gilt Berliner-Zeitung-Chefredaktreur Uwe Vorkötter.
"Wir haben nie an die Ansagen geglaubt, es ginge hier nur um
Qualitätsverbesserung", heißt es in der Redaktion. Dies sei nun "aber etwas
ganz anderes als die bisher präsentierte Version, hier werde
gleichberechtigt zusammengearbeitet".
Was hatte Verlagspatriarch Alfred Neven DuMont doch gleich beim
Neujahrsempfang seines Zeitungskonzerns verkündet? "Unsere Pläne haben
Pioniercharakter" und: Die Zeiten, in denen ein großes, starkes Haus ein
schwaches Glied mittrage, seien nun mal vorbei.
18 Feb 2010
## AUTOREN
Steffen Grimberg
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