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# taz.de -- US-Ermittlungen in sozialen Netzwerken: Fahndung auf Facebook
> Die US-Polizeibehörden machen sich zunehmend soziale Netze zunutze -
> obwohl das datenschutzrechtlich bedenklich ist. Netzbürgerrechtler
> fordern Aufklärung.
Bild: Offensichtlich sind Angebote wie Facebook nur zu gerne bereit, mit den Be…
Immer mehr Menschen stellen erstaunlich private Informationen über sich
selbst bei Facebook ins Netz, teilen bei Twitter im Minutentakt ihre
Gedanken mit der Welt oder hinterlassen [1][bei Foursquare] regelmäßig ihre
aktuellen Ortsangaben. Solche Daten wecken inzwischen auch Begehrlichkeiten
bei staatlichen Behörden, auch [2][//Die:in Deutschland].
In [3][mehreren Papieren], die die Netzbürgerrechtsorganisation EFF nun
über das amerikanische Informationsfreiheitsgesetz ans Licht der
Öffentlichkeit zwingen konnte, geben das US-Justizministerium (DOJ) und die
amerikanische Steuerbehörde (IRS) ihren Fahndern genaue Anleitungen, wie
sie Social Media-Dienste gewinnbringend in ihre Arbeit einbauen können.
So veranstaltete die IRS bereits im vergangenen Jahr eine Art Web
2.0-Intensivkurs, bei dem zahlreiche Werkzeuge den Beamten näher gebracht
wurden. So erfuhren sie, wie sie Daten bei Facebook oder Google Streetview
verifizieren konnten. Immerhin: Falsche Angaben dürfen die Fahnder dabei
nicht machen, zudem wurden sie darauf hingewiesen, dass sie "auch im Netz
als IRS-Mitarbeiter erkennbar" seien - mittels der zugewiesenen
Internet-Adresse. Privat dürfen Steuerfahnder allerdings nicht bei Facebook
& Co. während der Arbeitszeiten unterwegs sein - nur für Jobzwecke gibt's
eine Sondergenehmigung.
Bei DOJ, dem unter anderem die Bundespoliziebehörde FBI untersteht, geht
man schon weniger zimperlich vor. In einer Präsentation namens
"Beweismittel aus Social Networks sichern und verwenden" wird den Fahndern
gezeigt, wie sie detaillierte Informationen abfragen können. Pikantes
Detail dabei: Offensichtlich sind Angebote wie Facebook nur zu gerne
bereit, mit den Behörden zusammenzuarbeiten. "Kooperiert häufig mit
Eilanfragen", heißt es dazu. Twitter sei dagegen nicht immer zu gebrauchen:
Der Kurznachrichtendienst verwerfe Daten zu schnell und weigere sich, ohne
rechtsstaatliches Verfahren bei der Fahndung zu helfen. Auch
Undercover-Aktionen fahren die Ermittler inzwischen im Web 2.0. Die EFF
kündigte an, in den nächsten Wochen und Monaten weitere Dokumente zu
veröffentlichen, die sie bei den Behörden angefordert hat. Den Nutzern
dürfte das klar machen, dass sie längst nicht mehr allein surfen.
18 Mar 2010
## LINKS
[1] /1/netz/netzkultur/artikel/1/foursquare-als-einbrecher-werkzeug/
[2] http://onlinetaz.hal.taz.de/http
[3] http://www.eff.org/foia/social-network-monitoring
## AUTOREN
Ben Schwan
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