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# taz.de -- Kommentar Küstenschutz: Höhere Deiche für neue Kohlemeiler
> Über die Folgen des Klimawandels und den Umgang mit ihnen wird weiter
> trefflich gestritten. Und in Schleswig-Holstein, meerumschlungen, ist die
> Diskussion naturgemäß besonders intensiv.
Bild: Könnte bald zu beiden Seiten auf Wasser blicken: Deichschaf in Schleswig…
Manche Debatten haben so ihre skurrilen Züge. Auch die über den
Klimawandel. Der wird ja inzwischen von niemandem mehr in Frage gestellt,
der ernst genommen werden will. Über die Folgen jedoch und den Umgang mit
ihnen wird weiter trefflich gestritten. Und in Schleswig-Holstein,
meerumschlungen, ist die Diskussion naturgemäß besonders intensiv.
In Brunsbüttel droht sie zur Farce zu werden. Dort die Deiche zu erhöhen,
damit Kohlemeiler künftig auf Warften an der Elbe Kohlendioxid in die
Atmosphäre blasen können, kann als Endstadium des Widersinns begriffen
werden. Bei nüchterner Betrachtung jedoch handelt es sich um die
Hauptbeschäftigung aller Technokraten, die Probleme lösen zu müssen, die es
ohne sie gar nicht gegeben hätte.
Es kann nicht angehen, dass ein Ministerium Kohlekraftwerke genehmigt und
anschließend die Folgen mit Hunderten von Euromillionen einzudämmen
versucht. Das Eine darf nicht sein, das Andere ist eh schon dramatisch und
teuer genug.
Dagegen zeugt der Vorschlag, das Land hinter den Deichen neu zu gestalten,
durchaus von Realitätssinn. Was zunächst wie das Hirngespinst eines
durchgeknallten Professors erscheinen mag, könnte letztlich eine geniale
Idee sein. Die Aufforderung, offensiv zu gestalten statt nur abzuwehren,
verdient es, gründlich geprüft zu werden.
2 Apr 2010
## AUTOREN
Sven-Michael Veit
## TAGS
Küstenschutz
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