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# taz.de -- Faire Arbeit: Neues Bündnis mit tollem Nebeneffekt
> Eine-Welt-Gruppen, Menschenrechtler und Verbraucherschützer haben eng
> kooperiert, um gegen Lidl vorzugehen.
Bild: Arbeit unter schlechten Bedingungen: Näherinnen in Bangladesh.
Für die Hamburger Verbraucherzentrale (VZ) ist es eine Premiere. Noch nie
hat die Institution ein Unternehmen wegen unlauteren Wettbewerb und
Täuschung verklagt, weil ein Label an den Textilien suggerierte, die
Klamotten seien unter sozialen und fairen Arbeitsbedingungen produziert
worden. Dabei ist die bisherige VZ-Formel bei Lebensmitteln, "wo Bio drauf
steht, muss auch Bio drin sein", auf den ersten Blick gut auf Textilien
übertragbar: "Wo fair draufsteht steht, muss auch fair drin sein."
Doch so einfach ist die Sache nicht. Reicht bei Lebensmitteln eine
Laboruntersuchung aus, um den Schwindel aufzudecken, sieht man es einem
Lidl-T-Shirt, dem H&M-Kleid oder der Tchibo-Jogginghose nicht an, unter
welchen Bedingungen das Billigteil produziert worden ist.
Im Lidl-Komplex mussten Eine-Welt-Gruppen, Menschenrechtler und
Verbraucherschützer eng kooperieren, um die Täuschung mühsam und
risikobehaftet aufzudecken. Denn besonders die Discounter scheuen die
Preisgabe ihrer Zulieferer und Produzenten wie die Pest.
Aber nicht nur deswegen haben die Verbraucherschützer politisches Neuland
betreten. Mit ihrer Klage wird das öffentliche Bewusstsein geschärft, mehr
zu hinterfragen, was in den Klamotten-Shops angeboten wird und unter welch
prekären Bedingungen die Textilien produziert worden sind.
8 Apr 2010
## AUTOREN
Kai von Appen
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Faire Arbeit: Getäuschte Verbraucher
Weil der Discounter Lidl in der Werbung vorgibt, nur Textilien aus fairer
Arbeit zu vertreiben, hat die Hamburger Verbraucherzentrale den Konzern
verklagt.
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