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# taz.de -- Nach Absturz der Präsidentenmaschine: Polen trauert
> In Warschau haben am Samstagabend zehntausende Polen mit Kerzen um den
> toten Präsidenten Kaczynski getrauert. Sonntagmittag soll es zwei
> landesweite Schweigeminuten geben.
Bild: Polen trauern vor dem Amtssitz des Präsidenten.
WARSCHAU/MOSKAU afp/dpa/rts | Zehntausende Polen haben sich am Samstagabend
in der Innenstadt von Warschau versammelt, um den Tod von Präsident Lech
Kaczynski zu betrauern. Die Menschen kamen vor dem Amtssitz des Staatschefs
zusammen und strömten auf den nahegelegenen Pilsudski-Platz. Viele trugen
Kerzen, die sie teilweise vor dem Präsidentenpalast abstellten.
Die Regierungschefs von Polen und Russland, Donald Tusk und Wladimir Putin,
haben nach dem Flugzeugabsturz bei Smolensk des polnischen Präsidenten Lech
Kaczynski und der anderen 96 Todesopfer gedacht. Gemeinsam legten sie am
Samstagabend am Ort der Katastrophe Blumen nieder. Putin versicherte Tusk
nach Angaben der Agentur Interfax, dass russische und polnische
Spezialisten bei der raschen Aufklärung des Unglücks zusammenarbeiten
würden.
Zudem trafen die ersten Angehörigen der Opfer mit Flugzeugen auf dem
weißrussischen Flughafen Witebsk nahe der russischen Grenze ein, um von
dort aus mit Bussen zur Absturzstelle bei Smolensk zu fahren.
Am Domodedowo-Flughafen in Moskau landeten unterdessen die beiden
Hubschrauber mit allen am Unglücksort geborgenen Todesopfern. Sie sollten
in der russischen Hauptstadt identifiziert werden. Beim Absturz der
polnischen Präsidentenmaschine, einer Tupolew-154, am Samstagvormittag nahe
Smolensk im Westen Russlands waren alle 97 Insassen ums Leben gekommen.
Nach dem tragischen Flugzeugabsturz des polnischen Staatschefs Lech
Kaczynski will der geschäftsführende Präsident Bronislaw Komorowski mit den
politischen Parteien über das weitere Vorgehen beraten. "Es ist meine
Pflicht, den Termin für die Präsidentenwahl in den nächsten 14 Tagen
bekanntzugeben. Die Wahl muss dann in den 60 Tagen darauf stattfinden",
sagte Komorowksi, der laut Verfassung als Parlamentspräsident die
Amtsgeschäfte des Staatsoberhaupts beim Todesfall kommissarisch übernimmt.
"Ich werde dies nach Beratungen mit allen politischen Parteien tun."
Demnach würde Polen spätestens Ende Juni einen neuen Präsidenten wählen.
Die Wahl wäre turnusgemäß erst im Oktober gewesen.
Zugleich rief Komorowski in seiner Fernsehansprache die polnische
Bevölkerung zu Geschlossenheit auf: "Im Angesicht eines solches Dramas
steht unsere Nation heute vereint. Es gibt keine Teilung in Links und
Rechts, Meinungsverschiedenheiten sind nicht von Belang." Kamorowski
ordnete zudem ein einwöchige Staatstrauer an. Am Sonntag um 12.00 Uhr MESZ
soll die polnische Bevölkerung zudem zwei Minuten innehalten und schweigen,
um der Toten des Flugzeugunglücks von Smolensk in Russland zu gedenken.
Der russische Präsident Dmitri Medwedew sprach der polnischen Bevölkerung
in einer überraschenden Fernsehansprache ebenfalls sein tiefes Mitgefühl
aus und kündigte für Montag einen nationalen Trauertag in Russland an.
10 Apr 2010
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