Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Das Ende der GEZ-Gebühr: Pauschale für alle!
> Ab 2013 soll eine Haushaltsabgabe das alte gerätbezogene Modell ersetzen.
> Damit werden auch die GEZ-Schnüffler überflüssig.
Bild: Schluss mit Schnüffeln: Die GEZ-Gebühr wird zur Haushaltspauschale
Am Mittwoch wollen die Ministerpräsidenten ein neues Zeitalter einläuten:
Auf ihrer Konferenz werden sie mit großer Sicherheit beschließen, die
bisher gern als "GEZ-Gebühr" verballhornte Finanzierung des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf eine neue Grundlage zu stellen. Danach
soll ab 2013 nicht mehr pro Gerät, sondern pro Haushalt bzw. bei
Unternehmen gestaffelt nach Mitarbeiterzahl gezahlt werden. Die bisherigen
Befreiungsregelungen (z. B. bei Hartz IV) sollen vorerst genauso bestehen
bleiben wie die Gebührensumme von 17,98 Euro pro Monat. Schwarzseher wird
es, so die Hoffnung, danach kaum mehr geben können - denn in irgendeinem
Haushalt wohnt schließlich jedeR. Und auch der Streit, ob ein Handy nicht
irgendwie auch ein Fernseher oder zumindest Radio sei, hätte sich erledigt.
Denn die Haushaltsabgabe soll pauschal für alle Geräte bis hin zum Toaster
gelten.
Zwar bleibt uns die GEZ als Abwickler des ganzes Spaßes erhalten, doch
alles in allem handelt es sich um einen humanitären Akt, dessen
vertrauensbildende Maßnahmen gar nicht hoch genug eingeschätzt werden
können: Denn die "Gebührenbauftragten", die als freie Mitarbeiter im
Auftrag der Sender nach nicht angemeldeten Geräten schnüffeln und allseits
für das schlechte Image der GEZ sorgen, dürfen sich dann genauso um neue
Jobs kümmern wie die Werbefuzzis, die sich die peinlichen GEZ-Werbespots
ausdenken.
Selbst zur Debatte um die weitere Verkleinerung der Bundeswehr leistet das
neue Gebührenmodell seinen Beitrag: Früher waren mit schönster
Regelmäßigkeit haufenweise Rekruten damit beschäftigt, die Autoradios aus
den fahrbaren Untersätzen der Armee herauszuschrauben (und hinterher wieder
einzubauen), wenn der Besuch des Gebührenbeauftragten am Standort dräute.
Demnächst wird das wohl alles per Betriebsstättenabgabe geregelt.
Rundfunkpolitische Abrüstung also auch hier.
7 Jun 2010
## AUTOREN
Steffen Grimberg
## TAGS
Rundfunkbeitrag
## ARTIKEL ZUM THEMA
Rundfunkbeitrag in Deutschland: Alles im Rahmen
7,9 Milliarden Euro haben die Öffentlich-Rechtlichen im Jahr 2015
eingenommen. Das liegt auch daran, dass die Zahl der Mahnverfahren
gestiegen ist.
Rundfunk-Gebühren: Weg mit den Ü-Wagen!
Die ARD rechnet mit ihrer eigenen Schrumpfung, andere prophezeien einen
wahren Geldsegen. Wer hat recht? Und was passiert, wenn die Haushaltsabgabe
kommt?
GEZ-Reform: Nie mehr Hausbesuche
Die alte GEZ-Struktur ist gekippt. Ab 2013 wird nicht mehr gerätebezogen
gezahlt, sondern pauschal pro Haushalt. Wir blicken ein wenig wehmütig
zurück.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.