Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Kommentar Atomtransport: Starre Regeln sind nicht hilfreich
> Zwar muss die Atomindustrie bei Transporten alle Risiken vermeiden,
> andererseits redet ihr bei der Abwicklung kaum jemand rein. Absurd - und
> gefährlich.
Bild: Bei der GKSS ist der Atommüll unter Kontrolle.
Es ist gut und wichtig, den Betreibern von Atomanlagen durch strenge
Gesetze und detaillierte Betriebsgenehmigungen klare Vorgaben zu machen.
Sonst gäbe es in der Atomindustrie noch mehr Wildwuchs, als er ohnehin
schon zu beklagen ist. Doch bei der Entsorgung des strahlenden Erbes der
"Otto Hahn" zeigt sich auch, wie wenig hilfreich unflexible Gesetze und
Genehmigungen sein können.
Da muss eine spezielle Nuklear-Transportfirma beauftragt werden, um die 49
Brennstäbe aus dem Bauch des Atomfrachters 1.500 Kilometer durch Europa zu
karren, damit sie in Frankreich in einen Castorbehälter verstaut werden
können. Und das, weil es nicht gestattet ist, den Atommüll gleich nebenan
im stillstehenden Atomkraftwerk Krümmel zu verladen. Da kann ein
Transporteur die Straße wählen, obwohl sie wesentlich gefährlicher ist als
die Schiene - und das Bundesamt für Strahlenschutz kann nichts dagegen
machen. Einzig die Bundesländer haben die vage Möglichkeit, über Route und
Transportmittel mitzuentscheiden.
Einerseits gibt es also die Strahlenschutzverordnung, die von der
Atomindustrie verlangt, bei Transporten alle Risiken zu minimieren.
Anderseits gibt es keine Möglichkeit, derselben Industrie wirkliche
Vorgaben für den bestmöglichen Transport zu machen. Die Folge: Atommüll
reist per Lkw.
15 Jun 2010
## AUTOREN
Kai von Appen
## ARTIKEL ZUM THEMA
Atomtransport: Der Transporteur hat das Sagen
Die strahlenden Brennstäbe des ehemaligen Atomschiffs "Otto Hahn" werden
kommende Woche von Geesthacht nach Frankreich gebracht - auf der Straße.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.