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# taz.de -- Kolumne Vuvuzela 17: Finale, ohohoho! Aber zu früh!
> Herzliche Küsschen, fliegende Wasserflaschen - zwei Coaches sorgen für
> aufregenden Fußball. Elf Gründe warum sich Diego Löw und Jogi Maradona
> zum verwechseln ähnlich sind.
Treffen der Giganten! Kampf der Titanen! Duell der Riesen! Und alles auf
Augenhöhe! Ganz klar, wenn wir am Samstag (16 Uhr, Termin vormerken!) gegen
die Gauchos spielen, treffen sich die Besten der Besten: Argentinien ist
wieder wer! Und wir sind erst recht nicht irgendwer! [1][Darunter gibt es
viel zu viel], darüber gibt es nichts: Messi Özil (21) gegen Lionel Mesut
(23)! Gabriel Friedrich (31) gegen Arne Heinze (32)! Maxi Khedira (23)
gegen Sami Rodriguez (29)! Carlos Klose (32) gegen Miroslav Tevez (26)!
Und natürlich: Diego Löw (50) gegen Jogi Maradona (49).
11 Gründe, warum beide sich zum Verwechseln ähnlich sind – und sich von
allen anderen Trainern unterscheiden:
1. Wahnsinns-Erfolg: Der eine als Spieler einen Tick erfolgreicher
(Weltmeister, Jahrhundert-Gaucho), der andere als Trainer
(Vize-Sommermärchen-Onkel, Vize-Europameister), aber beide Kinder des
Erfolg-Gottes. Anders Holland-Coach Bert van Marwijk (58). Der hat noch nie
etwas gewonnen, ist ja auch Holländer.
2. Lust und Leidenschaft: Herzliche Küsschen, fliegende Wasserflaschen –
wenn Maradona und Löw coachen, gibt’s auf der Bank alles, nur eins nicht:
Langeweile. Anders [2][Franzosen-Trainer Domenech (58)]: Der löst
Sodoku-Rätsel, während seine Mannschaft erst das Spielen und dann das
Trainieren verweigert.
3. Super-Standvermögen: Beide wurden heftig attackiert, [3][Medien
forderten ihren Kopf]. Beide hielten durch, haben’s allen Kritikern
gezeigt. Pleite-Griechen-Coach Rehhagel (71) hat's auch [4][allen Kritikern
gezeigt] – dass sie noch viel zu nett waren!
4. Entschiedene Entscheidungskraft: Maradona wurde gefragt, warum er Martin
Palermo (36) mitnimmt, Jogi wurde gefragt, warum er irgendeinen Kevin nicht
mitnimmt. Ihre Antwort: Weil ich der Trainer bin! Anders Kamerun-Trainer Le
Guen (46). Der musste seine Aufstellung mit dem Kamerun-Präsidenten, dem
Kamerun-Vize-Präsidenten, dem Kamerun-Vize-Vize-Präsidenten, dessen Frisör
und 5.000 anderen Kamerun-Co-Trainern absprechen. Folge: Vorrundenaus.
Schade!
5. Hammer-Zauber-Fußball: Maradona und Löw wissen: Fußball ist, wenn Tore
fallen. Brasi-Bräsig-Coach Dummga (46, Spitzname „O Funcionário“,
Brasilianisch für: „Der Apparatschik“) meint: „Das schöne Spiel muss
kontrolliert werden.“ Lang-wei-lig.
6. Tolles Team-Play: Die Assis Carlos Bilardo (71) und Hansi Flick (45)
sind nicht nur für Bälle-Aufpumpen und Hüttchen-Aufstellen zuständig,
helfen mit, geben praktische Tipps: „Wir raten den Spielern, sich nach der
Einheit die Haare zu fönen und sich die Kindheits-Tipps ihrer Mama immer
wieder ins Gedächtnis zu rufen“, sagt Assi-Hansi. „Um Verletzungen zu
vermeiden, sollten die Spieler die Frauen arbeiten lassen. Die Jungs sollen
lieber unten liegen und die Frauen auf ihnen sitzen“, rät Assi-Carlos.
Chile-Coach Bielsa (64) vertraut niemandem, macht alles selbst, sogar den
ganzen Langweiler-Kleinkram-Taktik-Fachidioten-Quatsch.
7. Klare Charakter: Maradona und Jogi sind Charakter-Typen,
Lager-Noko-Trainer Kim Jong-hun (53) nur ein Kim unter vielen – und längst
nicht der wichtigste.
8. Treue Fans: Maradona ist selber Gaucho und der größte Gaucho-Fan
überhaupt. Jogi war immer Deutscher, liebt Deutschland. Beide sind bei
allen Spielen dabei, sogar auswärts, sogar im Winter! Dem Fußball-Söldner
Parreira (67) hingegen ist das tragische Abschneiden von
[5][Bafana-Dingsda] wurscht. Während Tshabalala (25) noch weinte, schrieb
der schon neue Bewerbungen.
9. Tommy-Albtraum: Warum wachen die Tommys nachts schweißgebadet auf? Sie
haben Maradona, Jogi oder beide auf einmal getroffen. Beide sind Stammgast
in Tommy-Albträumen. Da geistert zwar auch [6][Tommy-Coach Capello (64)]
herum, aber auch die Tommys wissen: Das hat der nicht verdient!
10. Bella Figura: Ob teures Designer-Hemd und edler Kaschmir-Pulli (Löw)
oder trendy Silber-Krawatte und ultra-schicker Anzug (Maradona) – beide
wissen: Das Auge sieht mit, machen auf der Bank eine Bella Figura
(Nobel-Italienisch für „Tolle Figur“). Portugiesen-Trainer Carlos Queiroz
(57) sitzt im Schlabber-Trainingsanzug-Look auf der Bank, weil fürs
Gut-Aussehen Cristiano Ronaldo (25), Liedson (19) & Co. zuständig sind.
Deren Zielgruppe: 12 bis 17-jährige Mädchen.
11. Großes Kino: Jogi Maradona und Diego Löw sorgen für die große Show,
Spanier-Coach del Bosque (49) nur für den großen Schnauzer.
Klar, geht nicht anders: Irgendwann müssen diese Giganten bei dieser
weltmeisterlichsten Weltmeisterschaft der Welt aufeinander treffen. Aber
doch nicht im Viertelfinale! Doch nicht, solange Urus, Holländer oder
Ghaner dabei sind ([7][sorry, liebe Ghaner], der dritte Platz wäre doch
toll)! Die Fifa muss diesen Irrsinn stoppen, das Wahnsinns-Giganten-Sterben
verhindern! Gebt uns und den Gauchos andere Gegner, solange ihr welche
habt! Oder gebt dem Sieger des Titanen-Treffens den WM-Pokal! Denn das ist
das Finale!
28 Jun 2010
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[5] /1/debatte/kommentar/artikel/1/bafana-dingsda-hurra/
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[7] /1/debatte/kolumnen/artikel/1/sorry-liebe-neger/
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