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# taz.de -- Kommentar Tintenfische: Die Nordsee ist ein lebendiges System
> Die Nordsee wird immer ein Gleichgewicht finden - wenn es schlecht läuft,
> kann es jedoch sehr weit von dem heutigen abweichen.
Bild: Vermehrt in der Nordsee zu finden: Kraken und Kalmare.
Wie verführerisch ist es zu schreiben: Die Zunahme der Tintenfische in der
Nordsee bedroht das ökologische Gleichgewicht. Falls die These des Biologen
Daniel Osterwind zutrifft, könnte das aus der Perspektive der Fischer sogar
zutreffen: Weniger Fisch und dafür nur noch Sepia auf dem Teller - das
könnte uns den Appetit und ihnen das Geschäft vermiesen. Nicht ohne Grund
spricht Osterwind jedoch nur von einer drohenden Verschiebung des
ökologischen Gleichgewichts.
Sollte sich Osterwinds Szenario bewahrheiten und die Fischerei würde
unverändert fortgesetzt, würde das Gleichgewicht wohl nicht zerstört
werden, sondern sich in anderer Form einstellen. Wie das aussehen könnte,
möchte der Biologe nicht prognostizieren: "Die Nordsee ist, obwohl sie so
klein ist, ein sehr kompliziertes Gewässer", sagt er.
Vielleicht locken die vielen Tintenfische ja ganz andere Arten von
Raubfischen an, die auf Oktopus und Kalmar stehen. Solcher Optimismus
enthebt uns aber nicht der Notwendigkeit, weiter zu beobachten, wie sich
die von vielen Anrainerländern genutzte Nordsee durch menschliche Eingriffe
verändert. Die Nordsee wird immer ein Gleichgewicht finden - wenn es
schlecht läuft, kann es jedoch sehr weit von dem heutigen abweichen. Fragt
sich, ob wir mit dem neuen Zustand in ästhetischer und wirtschaftlicher
Sicht gut leben können.
29 Jun 2010
## AUTOREN
Gernot Knödler
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Neues ökologisches Gleichgewicht: Tintenfische erobern die Nordsee
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