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# taz.de -- Missbrauch in der Kirche: Papst nimmt Behörden ernst
> Der Vatikan hat angekündigt, die Zusammenarbeit mit Behörden bei
> Missbrauchsfällen zu verbessern. Auch das Kirchenrecht soll flexibler
> werden. Beides soll in den kommenden Tagen vorgestellt werden.
Bild: In Zugzwang: Papst Benedikt beugt sich der Kritik. Auch die Kirche muss s…
ROM dpa | Unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals in der katholischen
Kirche hat der Vatikan seine Regeln für den Kampf gegen Pädophilie
präzisiert und wohl auch teilweise verschärft. In den kommenden Tagen
sollen diese neuen Richtlinien vorgestellt werden, die innerhalb weniger
Monate ausgearbeitet wurden, wie Vatikan-Kreise berichteten.
Der Kernpunkt dürfte sein, was der Heilige Stuhl schon im April zum
Höhepunkt des Skandals veröffentlicht hatte: "Das staatliche Gesetz, das
die Anzeige von Verbrechen bei den Behörden betrifft, sollte immer befolgt
werden." Zudem könnte die seit 2001 bestehende kirchenrechtliche
Verjährungsfrist für Pädophilie von zehn Jahren (gerechnet vom 18.
Geburtstag des Opfers) verlängert werden.
Unterzeichnet werden soll das Regelwerk von dem US-Kardinal William Levada,
der nach der Papstwahl 2005 das Amt des Präfekten der Glaubenskongregation
von Joseph Ratzinger übernommen hatte. Benedikt XVI. werde es lediglich
bestätigen, heißt es.
Damit seien diese neuen Regeln zwar eine Überarbeitung des vatikanischen
Dokuments "Delicta graviora" von 2001 zu schweren Missbrauchsfällen, aber
keine neue päpstliche Botschaft. Johannes Paul II. hatte 2001 auch den
Brief "Sacramentorum sanctitatis tutela" zum Missbrauch veröffentlicht.
Absolute Transparenz und Zusammenarbeit mit den Behörden gehören zu den oft
wiederholten Forderungen Benedikts. In sehr schweren Fällen von Pädophilie
könne der Papst einen schuldigen Priester auch ohne kirchenrechtlichen
Prozess direkt in den Laienstand versetzen, hatte der Vatikan im April
präzisiert. In einigen Missbrauchsfällen könnte die kirchenrechtliche
Verjährung ganz aufgehoben werden, so heißt es.
7 Jul 2010
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