# taz.de -- Kommentar losgetretene Debatten: Das Sommerloch-Theater | |
> In der nachrichtenfreien Zeit bieten sogar seriöse Sender | |
> Geltungssüchtigen eine Plattform. | |
Bild: Flora 1999: Auch damals hätte man schon mit Bürgerbeteiligung anfangen … | |
Es ist Sommerloch. Also eine nachrichtenfreie Zeit. Und da bieten sogar | |
eigentlich seriöse Sender wie die NDR Hamburg Welle 90,3 Geltungssüchtigen | |
eine Plattform, den letzten Unsinn zu verbreiten. Da merkt plötzlich ein | |
Klausmartin Kretschmer, dass er seit zehn Jahren eine Immobilie besitzt. | |
Obwohl dessen Nutzer nicht einmal mit ihm reden, kommt er auf die | |
Schnapsidee, eine Zukunftswerkstatt zu wollen, um eine Perspektive für das | |
Gebäude am Schulterblatt auszuloten. Das können die Nutzer alleine, das | |
beweisen seit bereits 20 Jahren. Und das wissen auch die BewohnerInnen im | |
Schanzenviertel. | |
Und die leidige Debatte um das nicht angemeldete und autonom organisierte | |
Schanzenfest darf auch nicht fehlen. Der polizeilichen Notstand wird vom | |
Personalratsvorsitzenden der Polizei, Freddi Lohse, vorhergesagt, wenn | |
Schanzenfest und Alstervergnügen parallel stattfinden - natürlich gleich | |
verbunden mit der Forderung, das Schanzenfest am besten zu verlegen und | |
gleich zu verbieten. Wohlwissend, dass die möglichen Krawalle nach dem Fest | |
nichts mit dem Fest zu tun haben und neuerdings losgelöst von jeglichen | |
Festivitäten stattfinden können. Die Problematik des polizeilichen | |
Notstandes ist jedoch einfacher zu lösen. Einfach das Alstervergnügen | |
verlegen. Dort gibt es einen Anmelder, beim Schanzenfest nicht. | |
2 Aug 2010 | |
## AUTOREN | |
Kai von Appen | |
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