# taz.de -- Kommentar Frauen in Führungspositionen: Keine wirksamen Instrumente | |
> Es überrascht nicht, dass Frauen in Deutschlands Führungspositionen immer | |
> noch unterrepräsentiert sind. | |
Bild: Huhn im Korb: Als Angelika Jahr 2007 in den Aufsichtsrat des Verlagshause… | |
Es überrascht nicht, dass Frauen in Deutschlands Führungspositionen immer | |
noch unterrepräsentiert sind. Denn neben Appellen und Selbstverpflichtungen | |
gibt es bislang keine wirksamen politischen Instrumente. Und dass | |
Freiwilligkeit im Gleichstellungssektor eher wenig bringt, zeigt die jüngst | |
veröffentlichte Lübecker Studie. | |
Warum Frauen aber ausgerechnet in Norddeutschland so selten in | |
Top-Positionen sitzen: Darüber kann man nur spekulieren. Natürlich mag die | |
Tatsache, dass dort neben Industriebetrieben viele Finanz- und | |
Versicherungsdienstleister siedeln, ein Grund sein. Möglich aber auch, dass | |
sich Frauen, weil oft anders sozialisiert, immer noch nicht mit derselben | |
Vehemenz nach oben boxen wie Männer. Auch ist zu bedenken, dass potenzielle | |
Anwärterinnen durch Kinderpause und Betreuungsproblematik oft irreparable | |
Karriereknicks erleiden. Dies gehört bei der - sehr sinnvollen - Forderung | |
nach einer Frauenquote mitgedacht: Gesicherte Kinderbetreuung ist | |
Voraussetzung weiblicher Karriereförderung. | |
Denn nur wenn Familie und Karriere vereinbar sind und überdies die reelle | |
Chance besteht, nach ganz oben zu kommen, werden sich genug Bewerberinnen | |
finden. Und nur dann lässt sich das wichtigste Argument der | |
Personalentscheider widerlegen, die stets behaupten, für Top-Positionen | |
mangele es an Kandidatinnen. | |
5 Aug 2010 | |
## AUTOREN | |
Petra Schellen | |
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