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# taz.de -- Bezirk lässt Hunde nicht mehr in Park: Bello, Waldi und Hasso müs…
> In Friedrichshain ist nach fünf Verbotsstellen nun auch die Weberwiese
> für Hunde tabu. Im Schlachtensee dürfen Hunde nicht mehr baden. Ist
> Berlin hundefeindlich? Ja, meinen die Tierschützer. Die Bezirke sagen
> nein.
Bild: Egal wie klein der Vierbeiner ist: Ohne Leine gilt nur an ausgewiesenen A…
Berlin ist Deutschlands Hauptstadt der Hunde. Ist Berlin deshalb auch
hundelieb? Nein, fürchtet der Tierschutzverein und rüstet sich mit einer
Unterschriftenaktion gegen die Berliner Hundepolitik. Auslöser für den
Ärger ist eine Neuregelung des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, nach der
Hundehalter ihre Tiere von den Grünflächen am U-Bahnhof Weberwiese
fernhalten müssen.
Klingt nach Provinzposse, nur: Die Weberwiese ist nicht die erste
hundefreie Zone im Bezirk. Auch am Traveplatz, Boxhagener Platz,
Annemirl-Bauer-Platz, an der Sonntagsstraße und im Volkspark Friedrichshain
rund um den Märchenbrunnen und den Bachlauf gilt das Verbot. Zudem drohen
den Hundehaltern bei Missachtung jetzt saftige Bußgelder in Höhe von 50
Euro.
Damit liegt Friedrichshain-Kreuzberg ganz im Trend: Erst Anfang des Jahres
ließ der Bezirk Pankow den Kollwitzplatz für Schosshündchen sperren, auch
auf dem Schlachthof-Gelände sind die Vierbeiner verboten. Und nun soll auch
noch der Schlachtensee hundefrei werden, nachdem eine Belastung des Wassers
duch Fäkalkeime festgestellt wurde.
Der Tierschutzverein schreit auf, wittert Hundefeindlichkeit. Jan Stöß,
Stadtrat des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg, hält dagegen: "Es geht hier
nicht darum, Hunde komplett aus allen Parks zu verbannen, es geht um ein
harmonisches Miteinander von Hundebesitzern und Menschen ohne Hund." Genau
das habe man zuletzt auf der Weberwiese nicht mehr gewährleistet gesehen.
"Es gab dort immer wieder Beschwerden."
Zudem hätten die Hundehalter auf der Weberwiese ihre Tiere häufig ins
Wasserbassin springen lassen, sie sogar im Wasser gebürstet. "Die Haare
landen dann alle im Teich und verstopfen die Pumpen. Das kostet die Stadt
jedes Mal Geld."
Stöß verweist auf neue Auslaufstellen am Gleisdreieck und auf dem
Tempelhofer Feld. Hier könnten die Hunde sich ohne Leine austoben.
Für Marcel Gäding, den Geschäftsführer des Tierschutzvereins, ist das zu
wenig. "In Berlin gibt es nur 30 offizielle Hundeauslaufgebiete. Das reicht
vorne und hinten nicht. Für die Verbote muss ein Ausgleich geschaffen
werden."
Die jüngsten Verbote scheinen Gädning außerdem zu kurzfristig gedacht.
"Wenn die Hunde nicht mehr in Parks dürfen, erledigen sie ihr Geschäft eben
auf der Straße." Daher sollte vielmehr der Kontakt mit den Hundebesitzern
gesucht werden, um ihr Verantwortungsbewusstsein zu stärken.
Einen Dialog wünscht sich Gäding auch mit dem Bezirksamt. "Anstatt immer
nur Verbote auszusprechen, könnte der Stadtrat doch auch mal an uns
herantreten, sich mit uns unterhalten."
Stöß sah dafür bisher keinen Anlass. "Die Aufregung ist überzogen, denn zu
den fünf Orten, wo es ein Hundeverbot gibt, ist lediglich einer dazu
gekommen." Die Mehrheit der Plätze, vor allem im Volkspark Friedrichshain,
bleibe weiterhin offen für Hunde.
Offen sind auch Bezirke wie Charlottenburg-Wilmersorf oder Mitte, wo keine
Grünflächen oder Parks für Hunde tabu sind. In den Forstgebieten wie im
Grunewald dürfen Hunde teilweise sogar frei laufen, ansonsten gilt
Leinenzwang.
Für eine Regelung wie am Kollwitzplatz oder auf der Weberwiese sieht
Ordungsamtleiter Joachim Schwartzkopf keinen Anlass. Lediglich gegen
Halter, die den Kothaufen ihres Tieres nicht aufheben und entsorgen, werde
vorgegangen.
14 Aug 2010
## AUTOREN
Shirin Saber
## TAGS
Dogs of Berlin
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