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# taz.de -- Nutzung bei Online-Geschäften: Zweifel am neuen Personalausweis
> Ein Chip im Personalausweis soll für Verlässlichkeit bei
> Online-Geschäften sorgen. Doch laut einem Bericht ist das System selbst
> unsicher. Das Bundesamt weist die Kritik zurück.
Bild: Bollwerk der Sicherheit oder Einfallstor für Online-Betrüger? Muster de…
KÖLN/BERLIN dpa | Der neue Personalausweis, der auf einem Chip zahlreiche
Daten enthalten wird, ist nach einem Bericht des ARD-Magazins "Plusminus"
nicht sicher. Zusammen mit dem Chaos Computerclub habe die
"Plusminus"-Redaktion Testversionen der Basis-Lesegeräte für den Ausweis
geprüft. Für Betrüger sei es problemlos möglich, sensible Daten abzufangen
- inklusive der geheimen, sechsstelligen PIN-Nummer. Die Lesegeräte sind
nötig, um den neuen Personalausweis am heimischen Computer zu nutzen und
sich somit für die Abwicklung von Internet-Geschäften zu identifizieren.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat die
Kritik inzwischen zurückgewiesen. Die Verbindung von integriertem Chip und
zusätzlicher PIN-Abfrage sei bei Online-Transaktionen "ein deutlicher
Sicherheitsgewinn gegenüber dem heute üblichen Verfahren von Username und
Passwort", sagte der Personalausweisexperte der Behörde, Jens Bender, am
Montag.
"Der Personalausweis ist sicher", erklärte Bender zu dem
"Plusminus"-Bericht. Denkbar sei zwar ein klassischer Trojaner-Angriff, bei
dem etwa mit einem "Keylogger" die Tastatureingabe der sechsstelligen PIN
mitgeschnitten werden könne. "Damit habe ich aber noch keinerlei Zugriff
auf die persönlichen Daten", sagte Bender. Diese würden nur verschlüsselt
übertragen. "Auch als Angreifer komme ich nicht an die Daten heran".
Die Sicherheitsabfrage der Personalausweis-PIN erfolgt bei einfachen
Lesegeräten über die PC-Tastatur. Ein solcher "Basisleser" sei für die
Online-Authentifizierung in Ordnung, sagte Bender. Eine zusätzliche
Sicherheit biete ein sogenanntes Pinpad mit integrierter Zifferneingabe.
Man müsse natürlich auch dafür sorgen, dass der PC sauber bleibe, sagte der
BSI-Experte und verwies auf regelmäßige Updates der Software, die
Einrichtung einer Firewall und einen aktuellen Virenschutz.
Zum Start sponsert das Bundesinnenministerium nach dem Bericht von
"Plusminus" für 24 Millionen Euro mehr als eine Million der benötigten
Lesegeräte. Die Mittel kommen aus dem Konjunkturpaket II. Die Lesegeräte
sollen unter anderem über Computer-Zeitschriften und ausgewählte Banken
kostenlos als sogenannte Starter Kits verteilt werden.
24 Aug 2010
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Keylogger
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