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# taz.de -- Datenleck bei Schlecker: Drogerie mit offenem Tresor
> 150.000 Kundeprofile, über 7 Millionen Email-Adressen: Daten von
> Onlinekunden der Schlecker-Kette waren wochenlang im Netz abrufbar. Die
> Firma spricht von einem "Angriff".
Bild: Illegaler Datenzugriff durch "internen Angriff"? Nach Bekanntwerden der D…
BERLIN taz | Datensätze von über 150.000 Schlecker-Online-Kunden waren bis
Donnerstag über das Internet zugänglich; zudem seien dort 7,1 Millionen
E-Mail-Adressen von Newsletter-Kunden abrufbar gewesen. Das sagte der
Medienunternehmer Tobias Huch, der das Leck entdeckte, am Freitag der taz.
Zu den betroffenen Daten gehörten Vor- und Nachname, Adresse, Geschlecht,
E-Mail-Adresse und Kundenprofil.
Schlecker bestätigte das Datenleck, betonte aber, dass "keine sensiblen
Kundendaten" wie etwa Passwörter, Kontonummern oder andere Zahlungsdaten
sowie Kaufinformationen in den Datensätzen enthalten gewesen seien. Die
Panne trat nicht im Online-Shop selbst auf, sondern bei einem externen
Dienstleister.
"Man musste kein Hacker sein, um an diese Daten zu kommen. Mit
Grundkenntnissen über den Aufbau von Webseiten und Datenbanken waren die
leicht zu finden", sagte Tobias Huch, der schon 2008 einen Datenskandal bei
T-Mobile aufdeckte.
Schlecker erklärte dagegen, dass die Daten nicht öffentlich im Internet
einsehbar gewesen seien, sondern nur von technisch versierten Personen mit
genauer Kenntnis der Quelle hätten erreicht werden können. Der illegale
Zugriff auf die Daten sei offenbar durch einen "internen Angriff" möglich
geworden. Schlecker habe Anzeige gegen unbekannt erstattet. Das Leck sei
nach der Entdeckung umgehend geschlossen worden; die betroffenen Kunden
würden schnellstmöglich informiert.
Es sei fest davon auszugehen, dass sich Unbefugte Zugang zu den Daten
verschafft haben, sagt Huch. "Das war wie ein Tresor, bei dem die Tür offen
steht - und zwar seit mehr als vier Wochen." Zu den betroffenen Daten
gehörten auch Kundenprofile. Damit könnten zum Beispiel Online-Apotheken
gezielt Schlecker-Kunden, die sich für Medikamente interessieren, mit Namen
und Adresse anschreiben. Schuld an der Sicherheitslücke sei zwar in erster
Linie der Online-Dienstleister, meint Tobias Huch. Schlecker hätte aber
besser prüfen müssen.
"Wir werden die Daten, die der Finder heruntergeladen hat, prüfen und dann
löschen", sagte Helmut Eiermann, Mitarbeiter vom Landesbeauftragten für den
Datenschutz in Rheinland-Pfalz, der taz. "Solche Datenpannen häufen sich",
so Eiermann. Grund: Firmen setzten verstärkt externe Dienstleister ein.
"Wenn Sie zum Beispiel ein anderes Unternehmen beauftragen, ein Callcenter
für Sie zu unterhalten, geben Sie denen auch Zugang zu Ihren Kundendaten."
Dadurch erhöhe sich auch das Risiko, dass sie nach draußen gelangen, so
Eiermann.
27 Aug 2010
## AUTOREN
Friederike Schmitz
## TAGS
Schwerpunkt Überwachung
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