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# taz.de -- Neue Funktionen beim Kurznachrichtendienst: Twitter wird schicker
> Der Kurznachrichtendienst renoviert seine Website: Künftig kann man
> multimediale Inhalte ohne Umwege anschauen.
Bild: Alles neu bei Twitter: Das zwitschert ein Vögelchen auf YouTube.
Twitter verändert sich: Der Kurznachrichtendienst, der sich noch immer
weltweit in einer stetigen Wachstumsphase befindet, ergänzt seit einigen
Monaten regelmäßig neue Funktionen. Das reicht von Botschaften mit
Ortsmarkierung über eine verbesserte Suche bis hin zu renovierten
Twitter-Programmen für iPhone, iPad und Android. Nun versucht sich die
kalifornische Firma an einem besonders großen Schritt vorwärts: Sie
renoviert ihre Website. Über [1][Twitter.com] nutzen nach wie vor die
meisten Menschen den Dienst, beantworten die berühmte "Was machst Du
gerade?"-Frage (die mittlerweile in "What's happening?" umformuliert wurde)
und lesen, was Freunde (oder andere interessante Menschen) so treiben.
Die wohl größte Neuerung: Twitter baut Multimedia-Inhalte nun direkt in der
Seite ein. Dazu wird der Twitter-Strom zweigeteilt: Links sind die
Nachrichten, rechts eine Zusatzspalte. Diese wird dank Partnerschaften mit
16 Webfirmen vom Fotodienst [2][Flickr] über das Videoangebot [3][YouTube]
bis hin zum Bilderdienst [4][Twitpic] direkt mit Inhalten beschickt. So
muss etwa niemand mehr weiterklicken, nur um einen Clip anzuschauen, dieser
wird elegant in der rechten Spalte eingeblendet.
Außerdem dient die rechte Spalte zur Darstellung von Detailinformationen,
die immer mehr Twitter-Botschaften anhängen – etwa die erwähnten
Ortsmarkierungen oder andere "Metadaten", die zunehmend ergänzt werden
können. Praktisch ist auch eine "weiterführende Inhalte"-Funktion ("Related
Content"). So kann man sehen, ob jemand im Freundeskreis auf eine Nachricht
geantwortet hat, weitergeleitete Botschaften (Retweets) werden klarer und
es wird deutlich, ob es weitere Informationen zum behandelten Thema gibt.
Ebenfalls neu sind sogenannte Miniprofile mit Details zum User: Diese
tauchen auf, wenn man einen Nutzernamen anklickt. Dazu muss man nicht mehr
auf die Twitter-Seite einer Person gehen.
Das Gesamtdesign ist also durchaus gelungen – und, was wohl am wichtigsten
ist, stört nicht. Ziel der Übung scheint auch gewesen zu sein, mehr
Reklameplätze zu schaffen. Eine werbefreundlichere Website kann Twitter nur
helfen, endlich nennenswerte Umsätze (geschweige denn Gewinne) zu
generieren. Bislang hat das mittlerweile vier Jahre alte Unternehmen nur
recht milde damit begonnen, einzelne Werbeflächen zu verkaufen - etwa mit
sogenannten "Promoted Tweets" von Markenherstellern in der Twitter-Suche
oder kleinen Reklameflecken in der rechten Seitenspalte. Wo Werbung bislang
aber noch gar nicht vorkommt, ist in den zahllosen Twitter-Anwendungen von
Drittanbietern, die es etwa für Smartphones oder den PC gibt.
Aus diesem Grund ist es in Twitters Interesse, Nutzer weiter auf seine
Website zu locken, die das Unternehmen komplett selbst kontrolliert. Deren
Nutzung – aktuell bei immerhin 78 Prozent über alle verschiedenen
Twitter-Kanäle – fällt gerade zugunsten mobiler Anwendungen ab. Das neue
Design und die Multimedialität soll die User nun länger im Web halten, was
für Werbekunden attraktiv ist.
Firmenchef Evan Williams betont, man habe mit den Änderungen vor allem
Dinge umgesetzt, die man schon lange vorgehabt hätte. "Manchmal kann man in
kleinen Schritten vorgehen, manchmal muss man große Schritte nehmen. Dies
ist ein großer Schritt." Ihm sei besonders wichtig gewesen, neue, über
reinen Text hinausgehende Inhalte besser zu integrieren.
Noch können allerdings nur die wenigsten Nutzer die "NewTwitter" genannte
aufgefrischte Optik auch wirklich sehen. Sie wird zunächst nur bei einem
Prozent der 160 Millionen registrierten Nutzer aufgeschaltet (übrigens mit
der Möglichkeit, zum alten Design zurückzukehren), um die Infrastruktur
nicht zu überlasten – Twitter hat hier langjährige schmerzliche Erfahrungen
mit Server-Ausfällen, verarbeitet mittlerweile über 90 Millionen Tweets pro
Tag. Immerhin erfolgt dieser Rollout weltweit, ist im Vergleich zu anderen
Projekten großer US-Internet-Firmen also nicht auf den amerikanischen Markt
beschränkt. In einigen Wochen soll "NewTwitter" dann allen Nutzern zur
Verfügung stehen. Wer es bis dahin nicht mehr aushält, kann sich immerhin
[5][ein Video] mit den Neuerungen ansehen.
16 Sep 2010
## LINKS
[1] http://twitter.com/
[2] http://www.flickr.com/
[3] http://www.youtube.com/
[4] http://twitpic.com/
[5] http://www.youtube.com/watch?v=rIpD7hfffQo
## AUTOREN
Ben Schwan
## TAGS
Schwerpunkt Überwachung
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