Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Verschüttete Bergleute in Chile: Interviewtraining in 700 Meter Ti…
> Die verschütteten Bergleute in Chile können möglicherweise schon im
> Oktober befreit werden. Um sich dann vor der Presse gut zu präsentieren,
> bekommen sie Interviewtraining – unter der Erde.
Bild: Die Kumpel freuen sich sichtlich auf ihre baldige Befreiung – einige wo…
COPIAPO/SANTIAGO afp/dapd | Die 33 verschütteten Bergleute in Chile könnten
bereits Mitte Oktober geborgen werden und damit deutlich früher als
zunächst gedacht. Voller Optimismus begutachteten Ingenieure am Dienstag
bereits Prototypen der Rettungskapsel, mit der die Kumpel schließlich an
die Erdoberfläche geholt werden sollen. Chefingenieur Andres Sougarret
sagte, angepeilt werde ein Termin Anfang November. So wie die
Rettungsbemühungen derzeit vorankommen, scheint es aber möglich, dass die
Bohrungen die Bergarbeiter bereits in der zweiten Oktoberwoche erreichen.
Sougarret zufolge wird es dann noch weitere acht Tage dauern, bis der
Schacht aus Sicherheitsgründen mit Metall ausgekleidet ist. So soll
verhindert werden, dass die Kumpel bei ihrer Rettung von herabfallenden
Steinen getroffen werden.
Mitentscheidend für den Bergungstermin dürfte auch eine Auslandsreise von
Präsident Sebastian Pinera von 15. bis 22. Oktober sein. Pinera hatte den
Kumpeln am Sonntag per Videoschalte zugesagt, er werde an dem lang
ersehnten Termin persönlich vor Ort sein. Nachdem die Verschütteten Ende
August lebend geortet wurden, hatte der Staatschef zunächst von einer
Rettung bis Weihnachten gesprochen.
Damit die Kumpel nach ihrer Befreiung auch dem Ansturm der Medien gewachsen
sind, sollen sie außerdem ein spezielles Training erhalten – in 700 Metern
Tiefe. "Wenn sie es möchten, werden wir ihnen in den kommenden zwei Wochen
verschiedene Interviewtechniken beibringen", sagte der betreuende
Psychologe Alberto Iturra am Dienstag.
Den Verschütteten soll etwa beigebracht werden, wie sie in Interviews für
Zeitungen und das Fernsehen die Kontrolle behalten und wie sie sich
verhalten sollen, wenn sie auf eine Frage nicht antworten möchten. "Wir
werden sie auch darin schulen, vor einem Interview die Regeln festzulegen",
sagte Iturra. Seinen Worten zufolge sind sich die Verschütteten ihrer
Bekanntheit in den Medien bereits jetzt bewusst. "Einige reden schon davon,
ein Buch zu schreiben." Nach ihrer Befreiung sei es aber trotz des zu
erwartenden Ansturms der Medien wichtig, dass sie wieder ein normales Leben
haben und das Erlebte hinter sich lassen, sagte er.
22 Sep 2010
## ARTIKEL ZUM THEMA
Erfolgreiche Rettung nach Minen-Unfall: „Es lebe Chile, verdammte Scheiße!“
Noch nie haben Menschen so lange unter Tage überlebt. Nun feiert das ganze
Land die Rettung der verschütteten Bergarbeiter: Viel früher als gedacht
und in einer genau geplanten Aktion.
Verschüttete Minenarbeiter in Chile: Der weinende Berg
Seit rund sieben Wochen hoffen 33 Männer auf Rettung. Mit ihnen bangen die
Nation und ein Camp. Ein Besuch in der Zeltstadt der Angehörigen.
Verschüttete Bergleute in Chile: Der unerhörte Gewerkschaftssekretär
Elf Jahre lang warnte der Bergmann Javier Castillo vor einer Katastrophe in
der chilenischen Kupfermine San José - vergeblich. Die Profitgier der
Minenbetreiber war stärker.
Eingeschlossene Bergarbeiter in Chile: Den Präsidenten um Wein gebeten
Im Fall der eingeschlossenen Bergleute in Chile soll nun die Bohrung eines
Rettungsschachts beginnen. Für einige von ihnen wird die Verschüttung zum
unfreiwilligen Alkohol-Entzug.
Drama um Bergleute in Chile: Tief unter der Erde
In 688 Metern Tiefe warten 33 chilenische Bergleute in der Atacama-Wüste
auf Rettung. Die aber könnte dauern - bis Dezember.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.