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# taz.de -- Umweltkatastrophe im Golf von Mexiko: US-Regierung hat Ölpest unte…
> Ein Experten-Bericht zur Ölpest sieht Versäumnisse der US-Regierung zu
> Beginn der Katastrophe. Das Krisenmanagement sei entweder inkompetent
> oder unehrlich gewesen.
Bild: Luftaufnahme des Ölteppichs im Golf von Mexiko kurz nach der Explosion d…
WASHINGTON afp | Ein Bericht zur Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko hat der
US-Regierung schwere Versäumnisse zu Beginn des Unglücks vorgeworfen. Die
Regierung habe das Ausmaß der Katastrophe anfänglich sträflich unterschätzt
und damit "das Vertrauen der Öffentlichkeit" in die Gegenmaßnahmen der
Behörden untergraben, heißt es in dem am Mittwoch vorgelegten Bericht an
die von US-Präsident Barack Obama eingesetzte Expertenkommission, die das
Krisenmanagements bei der Ölpest untersuchen soll.
Die Regierung in Washington habe damit den "Eindruck erweckt, dass sie im
Kampf gegen die Ölpest entweder nicht hundertprozentig kompetent ist oder
der Bevölkerung nicht die ganze Wahrheit über das Ausmaß des Problems
sagt", heißt es in dem Bericht weiter, der nicht notwendigerweise die
Meinung der eingesetzten Kommission widerspiegelt.
Unter Berufung auf mehrere Gespräche mit Regierungsvertretern äußert der
Bericht zudem den Verdacht, dass die Küstenwache bei den ersten viel zu
niedrigen Schätzungen zum ausgelaufenen Öl einfach die Zahlen von BP
übernommen habe.
In einer ersten Reaktion wies das Weiße Haus die Vorwürfe zurück.
Innenminister Ken Salazar und der Krisenbeauftragte der Regierung, Thad
Allen, hätten schon sehr früh darauf hingewiesen, dass die Menge des
ausgetretenen Öls die Schätzungen um ein Vielfaches übersteigen könnte.
"Die Bundesregierung habe "sofort und mit aller Macht" reagiert und sich
dabei stets auf "die Wissenschaft" gestützt - und damit BP Schritt für
Schritt zum Handeln gezwungen.
Das von Obama eingesetzte Gremium soll Schwächen bei der Krisenbekämpfung
aufdecken und Lehren für den Umgang mit vergleichbaren Krisen in der
Zukunft ziehen. Im Verlauf der Untersuchung sollen unter anderem die
Reaktionen von Regierung und Behörden, der Einsatz von chemischen
Ölbekämpfungsmitteln und das von Washington verhängte Moratorium für
Tiefseebohrungen untersucht werden.
Nach der Explosion der BP-Förderplattform im Golf am 20. April hatte es 87
Tage gedauert, bis der Ölfluss ins Meer gestoppt werden konnte. In der Zeit
flossen laut einer im September veröffentlichten wissenschaftlichen Studie
4,4 Millionen Barrel Öl (knapp 700 Millionen Liter) ins Wasser.
7 Oct 2010
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