# taz.de -- Kommentar Kulturtaxe: Berechtigte Zweifel | |
> Daran, dass Kultursenator Stuth im Zweifel die Kulturtaxe gegen | |
> Begehrlichkeiten aus anderen Behörden verteidigen wird, sind Zweifel | |
> angebracht. | |
Bild: Kommen zahlreicher, bringen aber immer noch zu wenig Geld: Touristen in H… | |
Der Einspruch der Hotelbranche gegen die Kulturtaxe ist wie ein | |
altbekannter Reflex: Da will mir jemand was wegnehmen, also haue ich ihm | |
auf die Finger. Aber will ihnen denn tatsächlich jemand was wegnehmen? | |
Geplant ist, ein Viertel der durch die Kulturtaxe eingenommen Summe ins | |
Stadtmarketing zu stecken. Was den Hoteliers direkt zugute käme. Den Rest | |
der Summe will Kultursenator Stuth wiederum nicht ins Altonaer Museum | |
stecken, sondern Kulturevents zugute kommen lassen, die darauf angelegt | |
sind, ins Land hinauszustrahlen und Menschen in der Ferne anzusprechen. | |
Wogegen die Hoteliers eigentlich auch nichts einzuwenden haben dürften, | |
oder? | |
In Weimar wird eine Kulturtaxe auf Übernachtungen übrigens bereits seit | |
2005 erhoben - ohne dass die Branche dagegen geklagt hätte. Wenn in Hamburg | |
die Hoteliers nun gegen die Kulturtaxe Sturm laufen, heißt das zum einem, | |
dass Hamburg leider keine Kulturstadt ist. Und zum anderen, dass die | |
Hotelbranche Stuth auch nicht zutraut, daran etwas zu ändern. | |
Zu Recht. Die Abgabe auf Übernachtung wird, wenn sie kommt, rechtlich nicht | |
zweckgebunden sein. Und wenns dann Begehrlichkeiten aus anderen Behörden | |
gibt: Können wir uns da Stuth, wenn schon nicht als Retter der Kultur, so | |
wenigstens der Kulturtaxe vorstellen? Nichts spricht bislang dafür. | |
25 Oct 2010 | |
## AUTOREN | |
Maximilian Probst | |
## TAGS | |
Tourismus | |
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