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# taz.de -- Kommentar über Bremer Zivilklausel: Endlich weg mit den Skrupeln!
> Bereitwillig hat der Akademische Senat der Uni Bremen Erneuerung und
> Ausweitung der universitären Zivilklausel abgelehnt. Weshalb soll man
> sich Drittmittelerwerbshemmnisse ans Bein binden?
Bild: OHB-Satelliten: Die Grenze zwischen zivil und militärisch ist schwer zu …
Gibt es Forschung, deren Ergebnisse sich nicht militärisch verwenden
lassen? Allenfalls in den Philologien toter Sprachen. Der Hamburger
Friedensforscher Götz Neuneck hält deshalb die alten Beschlüsse der Bremer
Uni, sich nicht an Rüstungsforschung zu beteiligen, für "eine Art Alibi".
Bereitwillig ist der Akademische Senat ihm darin gefolgt und hat die
Erneuerung und Ausweitung der universitären Zivilklausel abgelehnt.
Das legt den Verdacht nahe, dass Neunecks Auftritt "eine Art Alibi" war:
Denn, was soll man sich Drittmittelerwerbshemmnisse ans Bein binden, wenn
selbst die Friedensforschung behauptet, derlei wäre unnütz? Endlich weg mit
den Skrupeln! Dabei sind Neunecks Argumente dünn, und seine
Schlussfolgerungen dümmlich: Er empfiehlt, die Entscheidung dem
eigenverantwortlichen Forscher zu überlassen. Der könne ja auf anrüchige
Drittmittel verzichten, auf Ausstattung und Mitarbeiter … Ein selbstloser
Typ, dieser eigenverantwortliche Forscher. Man trifft ihn bloß zu selten.
Nein, dass die Welt schlecht ist, ist kein Grund, auf Gesetze zu
verzichten. Es ist Ursache ihrer Existenz. Und je intensiver die
Verflechtung von Wissenschaft und Kriegsindustrie, desto wertvoller eine
Uni-Zivilklausel. Sie zu bekräftigen, hätte den Willen gezeigt, sich nicht
missbrauchen zu lassen. Der schwindet auch an Bremens Uni.
27 Oct 2010
## AUTOREN
Benno Schirrmeister
## ARTIKEL ZUM THEMA
Militär: Faustische Wissenschaft
An der Uni Bremen steht die einst klare Ablehnung von Rüstungsforschung zur
Disposition - auch weil es schwer geworden ist, eindeutig zu sagen, was das
genau ist.
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