# taz.de -- Höchster Berg der Welt mit Internetzugang: Vernetzt auch am Mount … | |
> Das fehlte noch: Bergsteiger können nun selbst am höchsten Berg der Welt | |
> ins Internet gehen. Uneingeschränkt funktioniert der Zugang allerdings | |
> nicht. | |
Bild: Versöhnt Natur und Technik: Mount Everest. | |
Kathmandu dapd/dpa/afp | Auch am höchsten Berg der Welt kommt man jetzt ins | |
Internet. Im auf 5200 Metern Höhe gelegenen Basislager des Mount Everests | |
hat ein privates nepalesisches Telekommunikationsunternehmen erstmals mit | |
sieben 3G-Basisstationen für den Internetempfang die technischen | |
Möglichkeiten für den mobilen Internetempfang geschaffen. | |
Genutzt wird dafür ein hochmodernes Breitbandnetz. Bergsteiger können damit | |
Videobotschaften sowie E-Mails empfangen und senden und im Internet surfen. | |
Das Netz ermöglicht die derzeit schnellste Verbindungsgeschwindigkeit im | |
Mobilfunkbereich, sodass auch mit datenreichen Netzanwendungen gearbeitet | |
werden kann. Auch Mobilfunktelefonate sind möglich. | |
Bislang waren Alpinisten im Basislager Süd auf nepalesischer Seite des | |
Everests auf Satellitentelefone angewiesen. Die letzten gut 3000 Meter bis | |
zum Gipfel in 8848 Metern Höhe werden aber weiter ohne Surfmöglichkeit | |
bleiben. | |
Betrieben wird das Netz vom nepalesischen Betreiber Ncell, einem | |
Tochterunternehmen des schwedischen Netzbetreibers TeliaSonera. "Heute | |
haben wir vom Basislager des Mount Everest aus erfolgreich den weltweit | |
höchsten Videoanruf gemacht", sagte Ncell-Chef Pasi Koistinen am Freitag. | |
Das Lager befindet sich nahe dem Dorf Korakshep. | |
"Na ja, ich glaube es hat seine guten und seine schlechten Seiten, aber | |
letztlich war es unvermeidlich", sagte der Bergsteiger Ed Viesturs der | |
Nachrichtenagentur AP. Der 51-Jährige hat den Everest bereits sieben Mal | |
bestiegen. Die neue Technologie sei nichts für ihn, sagte er. "Aber ich | |
kann mir vorstellen, dass eine neuere Generation sagt: Immer her damit. Ich | |
bin da etwas altmodisch", sagte Viesturs, der bereits die 14 höchsten | |
Gipfel der Welt erklommen hat. | |
Bereits im April 2009 hatte das staatliche Unternehmen Nepal Telecom | |
angekündigt, die Region am rund 8850 Meter hohen Mount Everest | |
einschließlich Basislager und Gipfel ans Mobilfunknetz anzuschließen. Die | |
Pläne wurde bislang jedoch nicht verwirklicht. Ncell hat nach eigenen | |
Angaben auch die weltweit tiefste 3G-Internetverbindung eingerichtet. Sie | |
befindet sich in 1400 Metern unter dem Meeresspiegel in einem europäischen | |
Bergwerk. | |
Das erste Handy-Telefonat vom Gipfel wurde nach einem Bericht des Senders | |
BBC schon im Frühjahr 2007 geführt. Ein britischer Bergsteiger rief damals | |
mit Hilfe einer chinesischen Mobilfunkstation in Reichweite des Everests | |
unter anderem seine Familie an. Das chinesische Netz ist auch im Basislager | |
Nord auf tibetischer Seite des Berges zu empfangen. | |
Tausende Bergsteiger kommen jedes Jahr in das Basislager am Mount Everest. | |
Hunderte erklimmen von dort den höchsten Berg der Welt. In Nepal haben | |
weniger als ein Drittel der Bevölkerung Zugang zu Telefonnetzen. | |
TeliaSonera hat angekündigt, im kommenden Jahr 100 Millionen Dollar (rund | |
72 Millionen Euro) zu investieren, damit 90 Prozent der Nepalesen Zugang zu | |
einem Mobilfunknetz haben. | |
1 Nov 2010 | |
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