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# taz.de -- Drohnenangriff in Pakistan: Deutschland prüft Ermittlungsverfahren
> Bei einem mutmaßlichen US-Drohnenangriff im Oktober starben drei
> Islamisten aus Hamburg und Wuppertal. Nun bewegt sich die
> Bundesanwaltschaft.
Bild: Bei einem mutmaßlichen US-Drohnenangriff in Pakistan Anfang Oktober star…
BERLIN taz | Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe prüft wegen eines
mutmaßlichen US-Drohnenangriffs in Pakistan Anfang Oktober die Einleitung
eines Ermittlungsverfahrens. Das geht aus einer unveröffentlichten Antwort
der Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die
der taz vorliegt.
Die Bundesregierung schreibt darin wörtlich: „Der Generalbundesanwalt beim
Bundesgerichtshof hat wegen des in den Medien berichteten angeblichen
Angriffs am 4. Oktober 2010 bei der Stadt Mir Ali einen Prüfvorgang
angelegt." Dabei gehe es um die „Frage, ob Anlass besteht, ein
Ermittlungsverfahren wegen eines in die Zuständigkeit des
Generalbundesanwalts fallenden Straftatbestandes einzuleiten".
Bei dem Angriff waren nach Angaben aus Sicherheitskreisen die Hamburger
Naamen Meziche und Shahab Dashti sowie Bünyamin E. aus Wuppertal ums Leben
gekommen. Meziche und Dashti gehörten zu einer Gruppe von elf mutmaßlichen
Islamisten aus Hamburg, die sich im Frühjahr 2009 zeitgleich in das
afghanisch-pakistanische Grenzgebiet aufmachten. Gegen sie wird wegen
Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung ermittelt, der
“Islamischen Bewegung Usbekistan” (IBU).
In der Antwort der Bundesregierung heißt es zu dem Vorfall, es lägen „keine
offiziell bestätigten Informationen über die angebliche Tötung deutscher
Staatsangehöriger durch US-Sicherheitskräfte in Pakistan vor". Das
Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft in Islamabad seien weiterhin mit
den pakistanischen Behörden in Kontakt und „bemühten sich um Aufklärung“.
Nach Informationen der taz machte sich der 20-Jährige deutsche Staatsbürger
Bünyamin E. im Sommer dieses Jahres in Richtung Pakistan auf. Kurz zuvor
war bereits sein älterer Bruder Emrah E. dorthin ausgereist. Wie er zu der
Gruppe aus Hamburg stieß, ist noch unklar.
In Wuppertal war Bünyamin E. zeitweise im Vorstand des Fördervereins der
salafistisch geprägten Schababannur-Moschee, wie aus
Vereinsregisterauszügen hervorgeht. Inzwischen sind in islamistischen
Internetforen Fotos aufgetaucht, die unter den Leichnam von Bünyamin E. und
Shahab Dashti zeigen sollen.
14 Nov 2010
## AUTOREN
Wolf Schmidt
## TAGS
Drohnen
Terrorismus
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