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# taz.de -- Kommentar Linke gegen Grüne gegen SPD: Der linke Lager-Wahlkampf
> In Berlin gibt es eine neue Form des Lager-Wahlkampfs. Linke, Grüne und
> SPD bekämpfen sich heftig.
Bild: Stimmte die Partei auf Wahlkampf ein: Klaus Lederer (re.), hier mit Grego…
Die Alten werden sich erinnern. Lagerwahlkampf, das ging so: Hier die
Roten, da die Schwarzen, dazwischen ein tiefer Graben. Unüberbrückbar. Vor
der Wahl. Und danach erst recht. Da kamen keine Missverständnisse auf. So
war das.
Vor der Abgeordnetenhauswahl 2011 funktioniert Lagerwahlkampf anders. Die
Schwarzen da drüben, die gibt es tatsächlich noch. Aber irgendwie
interessiert das kaum jemanden. Denn auf der anderen Seite des Grabens ist
in Berlin einfach zu wenig los. Also haut man sich untereinander eins auf
die Nase. So lange klar ist, dass das eigene Lager eh die Mehrheit hat, ist
nur eins interessant: wer in diesem Lager der Stärkste ist.
Nur so ist verständlich, welches Schauspiel SPD, Linke und Grüne
mittlerweile liefern. Inhaltlich, das betonen selbst ihre Spitzenvertreter
immer wieder gern, haben alle drei große Überschneidungen. Umso deutlicher
muss jede kleine Differenz inszeniert werden. Die Grünen hatten bisher noch
einen Joker - eine mögliche Koalition mit der CDU. Spätestens seit Sonntag
dürfte klar sein: Der Graben ist zu tief, der Joker nichts wert. Nun hauen
SPD und Linke und Grünen erst recht aufeinander ein. Bezeichnen sich
gegenseitig als unfähig. Wankelmütig. Inakzeptabel.
Eins steht dennoch jetzt schon fest: Zwei von den drei Parteien werden sich
im Herbst 2011 wieder ganz doll liebhaben - und eine Koalition bilden. Und
die dritte wird in den nächsten fünf Jahren an dem neuen - oder alten -
Liebespaar rummäkeln. Die Frage ist nur noch: Wer muss sich lieben? Und wer
muss die anderen weiter hassen?
29 Nov 2010
## AUTOREN
Gereon Asmuth
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