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# taz.de -- Amazons "schwarze Geschenke-Liste": Keine teuren Retouren mehr
> Schon wieder eine hässliche Krawatte oder Plastikschrott zu Weihnachten
> bekommen? Ein Patent des Online-Händlers Amazon könnte für Abhilfe
> sorgen.
Bild: Viel beschäftigt: Amazons Versandabteilung in Bad Hersfeld.
SEATTLE dpa/dapd | Der weltgrößte Online-Versandhändler Amazon arbeitet an
einem Schutz vor unerwünschten Geschenken. Eine persönliche "schwarze
Liste" kann den Beschenkten vielleicht schon in naher Zukunft vor der
nächsten hässlichen Krawatte von Tante Trude oder den viel zu großen
Pullovern von Onkel Herbert bewahren. Der nicht uneigennützige
Hintergedanke von Amazon ist, die Zahl der kostspieligen Retouren zu
verringern.
Die US-Tageszeitung Washington Post hat am Montag eine 25 Seiten starke
Amazon-Patentschrift ausgegraben, in der der Geschenkschutz haarklein
beschrieben wird. Kern ist, dass ungewollte Präsente erst gar nicht den
Empfänger erreichen, sondern dass dieser gleich eine Gutschrift bekommt und
sich was anderes für das Geld aussuchen kann. Der Schenker muss dabei nicht
unbedingt mitkriegen, dass sein liebevoll zusammengestelltes Paket die
Lagerhallen von Amazon nie verlassen hat.
Die US-Patentschrift mit der Nummer 7831439 nennt als Erfinder den
Firmengründer und Chef Jeff Bezos zusammen mit einem Managerkollegen. Bezos
hatte Amazon zur Nummer eins der Online-Händler aufgebaut. Nach Angaben der
Washington Post landen allerdings bis zu 30 Prozent der Geschenke wieder
beim Händler. Dieser muss sie in Empfang nehmen, sortieren und eventuell
säubern, reparieren sowie neu verpacken, bevor er sie an den nächsten
Kunden schicken kann. Bei benutzten oder beschädigten Produkten muss der
Händler zudem einen Abschlag beim Weiterverkauf hinnehmen. Amazon hat dafür
eigens seine "Warehouse Deals" eingeführt.
Der ausgeklügelte Socken- und Krawatten-Schutz könnte Amazon vor den Kosten
und den Beschenkten vor einer Enttäuschung bewahren - natürlich nur, wenn
der Beschenkte seine "schwarze Liste" auch pflegt und der Schenker ihm ein
Präsent über den Online-Händler zukommen lässt. Ob Amazon das System
überhaupt einführt, ist zudem offen. Der Konzern hält sich bedeckt zu
seinen Plänen.
Ganz anders hingegen bei den Umsatzzahlen. Am geschäftigsten Tag in der
Vorweihnachtszeit - dem 29. November - gingen nach Angaben von Amazon
weltweit Bestellungen über 13,7 Millionen Artikel ein. Das war neuer
Rekord. Mehr als 2,1 Millionen Bestellungen liefen bei der deutschen
Tochter Amazon.de auf - hier war der 13. Dezember der Spitzentag im
Weihnachtsgeschäft. An jenem Montag nach dem dritten Advent seien 24
Produkte pro Sekunde verkauft worden.
Die vier deutschen Logistikzentren des Unternehmens hätten am 20. Dezember
am meisten zu tun gehabt. An diesem Tag seien mehr als 1,4 Millionen
Artikel in rund 374 Lkw auf den Weg gebracht worden, hieß es. Im
vergangenen Jahr hatte sich der Tagesrekord im Weihnachtsgeschäft auf 1,7
Millionen Artikel belaufen.
28 Dec 2010
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